Spannender Pageturner

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mammutkeks Avatar

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Innerhalb kurzer Zeit werden in Schonen und in Stockholm zwei Kinder ermordet. 10 Jahre zuvor gab es einen Mord an einer Prostituierten. Und 40 Jahre vorher gab es auf einer kleinen Schäreninsel eine obskure Kommune, deren Mitglieder inzwischen in ganz Schweden verteilt sind. Wie alles zusammenhängt und ob es überhaupt Verbindungen gibt, wird im - wie ich gerade erfahren habe - dritten Teil einer Krimiserie von Cilla und Rolf Börjlind auf sehr gute Weise entwickelt. "Die Strömung" ist spannend, gut geschrieben und ein wahrer Pageturner mit aktuellen Themen.
Die Ermittlungen werden von zwei starken Frauen geführt, von Mette Olsäter und der jungen Olivia Rönning. Rund um diese beiden Ermittlerinnen gibt es ein vielfältiges Team, zu dem auch am Rande Tom Stilton zählt, ein ehemaliger Kriminalkommissar und späterer Obdachloser, der immer noch versucht, den Prostituiertenmord aufzuklären.
Schnell zeigt sich, dass die Morde einen rassistischen Hintergrund haben könnten - sind doch sowohl die Prostituierte als auch die Kinder dunkler Hautfarbe. Oder war es vielleicht doch ein Geheimnis in der Familiengeschichte? Oder hat es mit den Berufen der Eltern zu tun? Die Ermittlungen begeben sich auf die Spurensuche, die nicht immer leicht ist. Dabei kommt den beiden Frauen die Erfahrung Stiltons zu Gute, der die Schären sehr gut kennt - und auch Verbindungen nach Höga hat, der Insel, auf der die Kommune damals lebte.
"Die Strömung" ist ein spannend aufgebauter Krimi, in bester Tradition der Schweden-Krimis, die von Sjöwall und Wahlöö begründet wurde. Ob es die Börjlinds auch auf eine 10-Bände-Reihe ausgelegt haben, weiß ich nicht. Und auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lässt sich der aktuelle Krimi gut verstehen. Eine sehr gute Mischung aus aktuellem Thema, persönlichen Problemen der ErmittlerInnen, spannender Krimihandlung und schwedischer Landschaft. Sehr empfehlenswert für mich!