Columbine und die Folgen
Der Roman Die Stunde, in der ich zu gleuben begann, befaßt sich mit dem Massaker an der Columbine High School
in Littleton/ Colorado im April 1999. Im Mittelpunkt steht der Lehrer Caelum mit seiner Frau Maureen, die als
Krankenschwester an der Schule arbeitet. Während Caelum zum Zeitpunkt des Massakers nicht am Ort ist, erlebt
Maureen die Schießerei mit. Sie überlebt, indem sie sich in einem Schrank versteckt. Caelum macht sich Sorgen
um die geliebte Frau und eilt sofort an den Schauplatz des Geschehens.
Der Autor läßt den Leser an dem Grauen teilhaben, indem er die traumatisierten Überlebenden und die trauernden
Hinterbliebenen zeigt. Er macht das sehr geschickt, indem er authentisches Material verwendet - die Namen der
Täter Dylan und Klebold, des Lehrers Dave Sanders, der in einem Klassenraum verblutet, weil die Hilfe zu spät
kommt. Das sind verbürgte Tatsachen, auch Details wie die Trenchcoat Mafia und die Rolle der jocks, der Sport-
asse an der Schule. Das Ehepaar Caelum und Maureen scheint mir dagegen eine fiktive Beigabe zu sein. Durch
ihre persönliche Sicht wird der Leser stärker involviert als es mit rein dokumentarischem Material möglich wäre.
Außerdem sind da dunkle Punkte in ihrer Geschichte, die enthüllt werden müssen (wer ist Velvet?)
Mir wird beim Lesen des Textausschnitts bewußt, dass das Thema der Schulschießereien in den USA einen
ganz anderen Stellenwert hat als bei uns - trotz Erfurt. Columbine war weder das erste noch das letzte Massaker
an Schulen oder Universitäten. Jedes neue Massaker löst wieder die erbitterte Debatte zwischen den Befür-
wortern und den Gegnern einer Verschärfung der Waffengesetze aus. Ich könnte mir vorstellen, dass der Roman
bei uns eher wie eine spannende, vielleicht auch anrührende human interest story gelesen wird, weil dieser
gesellschaftliche Hintergrund fehlt. Es ist auf jeden Fall ein interessanter Roman.
in Littleton/ Colorado im April 1999. Im Mittelpunkt steht der Lehrer Caelum mit seiner Frau Maureen, die als
Krankenschwester an der Schule arbeitet. Während Caelum zum Zeitpunkt des Massakers nicht am Ort ist, erlebt
Maureen die Schießerei mit. Sie überlebt, indem sie sich in einem Schrank versteckt. Caelum macht sich Sorgen
um die geliebte Frau und eilt sofort an den Schauplatz des Geschehens.
Der Autor läßt den Leser an dem Grauen teilhaben, indem er die traumatisierten Überlebenden und die trauernden
Hinterbliebenen zeigt. Er macht das sehr geschickt, indem er authentisches Material verwendet - die Namen der
Täter Dylan und Klebold, des Lehrers Dave Sanders, der in einem Klassenraum verblutet, weil die Hilfe zu spät
kommt. Das sind verbürgte Tatsachen, auch Details wie die Trenchcoat Mafia und die Rolle der jocks, der Sport-
asse an der Schule. Das Ehepaar Caelum und Maureen scheint mir dagegen eine fiktive Beigabe zu sein. Durch
ihre persönliche Sicht wird der Leser stärker involviert als es mit rein dokumentarischem Material möglich wäre.
Außerdem sind da dunkle Punkte in ihrer Geschichte, die enthüllt werden müssen (wer ist Velvet?)
Mir wird beim Lesen des Textausschnitts bewußt, dass das Thema der Schulschießereien in den USA einen
ganz anderen Stellenwert hat als bei uns - trotz Erfurt. Columbine war weder das erste noch das letzte Massaker
an Schulen oder Universitäten. Jedes neue Massaker löst wieder die erbitterte Debatte zwischen den Befür-
wortern und den Gegnern einer Verschärfung der Waffengesetze aus. Ich könnte mir vorstellen, dass der Roman
bei uns eher wie eine spannende, vielleicht auch anrührende human interest story gelesen wird, weil dieser
gesellschaftliche Hintergrund fehlt. Es ist auf jeden Fall ein interessanter Roman.