Das Leben nach einem Amoklauf

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Wally Lamb erzählt in den ersten Seiten des Buches von der hilflosen Lage des Lehrers Caelum und dessen Frau Maureen die bei einem Amoklauf in einer Schule anwesend war. Caelums Situation ist schwierig: Wie soll er sich seiner Frau Maureen gegenüber verhalten? Kann er ihre bleibende Angst besänftigen? Auch die unausweichliche Frage nach dem Warum bleiben dem Lehrer nicht erspart: Hat er selbst eine Mitschuld daran, dass die Schüler so weit gegangen sind? Darf er auch Mitleid für die Täter und ihre Verwandten empfinden? Der Autor beschreibt die Ereignisse nach dem Columbine-Attentat aus Sicht eines Angehörigen. Dabei schafft er es, die dramatische Situation zwar durchaus emotional zu gestalten, verliert sich aber trotzdem nicht zu sehr in der Opferrolle. Stattdessen versucht er auch, die Ursachen des Attentats in Frage zu stellen. In den Medien wurde die tragische Geschichte des Littleton-Massakers schon oft dargestellt und diskutiert. Sie aus Sicht eines Angehörigen zu lesen, schafft dennoch eine emotionalere Nähe zu den Ereignissen, die nachdenklich macht. Kann ein so unfassbares Erlebnis wirklich zum Glauben an Gott führen? Zumindest verändert er das Leben aller Beteiligten. Sehr einfühlsam in einem angenehmen und gut nachvollziehbaren Stil geschrieben.