Die Banalität des Bösen

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vöglein Avatar

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9 Jahre hat der Autor Wally Lamb (geb. 1950) benötigt um diesen "Wälzer" mit ca. 750 Seiten entstehen zu lassen.

9 Jahre in der unsere Welt durch Amokläufer, den 11. September, Hurrikans und den Irak Krieg in Wanken geraten ist.

Und gerade gestern lief wieder einer Amok....in einem Kindergarten in Belgien und wieder mussten Unschuldige, ja sogar Kinder sterben.

Caelum und seine Frau Maureen Quirk sind erst vor kurzem nach Colorada gezogen, der für sie einen Neubeginn ihrer Ehe werden sollte. Als Caelum wegen eines Trauerfalles nicht Zuhause ist, überlebt seine Frau, in einem Schrank versteckt, einen schrecklichen Amoklauf mit vielen Toten.

Maureen flüchtet total traumatisiert in ihre eigene Welt, zu der Caelum der Zutritt verwehrt bleibt. Sie wird Medikamentenabhängig und durch einen Autounfall schuldig am Tod eines Jungen. Sie landet für 5 Jahre in genau dem Frauengefängnis, dass ihre Großmutter ca. 100 Jahre vorher gegründet hatte.

Caelum möchte seine Frau sowie seine Liebe zu ihr retten und stellt sich seiner Vergangenheit, die durch viele Zeitsprünge in die Vergangenheit verdeutlicht werden.

Der Leser hat Anteil an Caelums Kinder- und Jugendtagen, ebenso am Weltgeschehen dieser Zeit.

Insgesamt ein wirklich schönes, gelungenes Werk.

Viele Stellen regen zum Nachdenken an, veranlassen das eine oder andere nachzuschlagen bzw. nachzulesen. Einige Passagen waren etwas langatmig, hätte man evtl. etwas straffen können.

Das Cover finde ich absolut passend, vom Titel her hätte ich das Buch wahrscheinlich niemals gelesen, da er mir zu sehr in Richtung Religion/Glauben geht, was aber dem Inhalt nicht entspricht.

Vielen Dank, dass ich das Buch lesen durfte!