Erlösung durch Leid

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avathea Avatar

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_Die Stunde, in der ich zu glauben begann_ ist ein großer Roman, der eine Familiengeschichte erzählt, die sich über Jahrhunderte spannt. Was man, alleine durch die Buchbeschreibung, nicht angenommen hätte.

Ausgangspunkt des Buches ist der Amoklauf an der Columbine Highschool am 22. April 1999, wo das Ehepaar Maureen und Caelum Quirk arbeitete. Als Krankenschwester befindet sich Maureen während des grausamen Geschehens in der Schule und ihr Mann erfährt erst durch die Nachrichten, was sich in Columbine zugetragen hat. Die Quirks hatten erst eine Ehekrise überwunden und nun befinden sie sich in einer neuen, noch schlimmeren, da Maureen durch den Vorfall nicht mehr dieselbe ist und sich immer mehr in sich zurückzieht, keinen mehr an sich ran lässt und schließlich noch medikamentenabhängig wird, was wiederum eines Tages dazu führt, dass sie unter Drogeneinfluss einen jungen Mann überfährt und dieser stirbt. Maureen muss ins Gefängnis, in das, dass Caelums Urgroßmutter ins Leben gerufen hat.

Und nun weitet sich langsam, aber sicher die Familiengeschichte aus. Die Mieterin von Caelum findet alte Schriftstücke, Tagebücher und Briefe, die von seiner Ururgroßmutter stammen und viele Ungereimtheiten aus seinem Leben klären, aber auch viele neue, zum Teil schreckliche Dinge ans Licht bringen.

Caelum muss viele schlimme Tragödien und Schicksalsschläge überstehen und ertragen, um aber am Ende erlöst zu werden und dies in der Stunde, in der er zu glauben beginnt.

Das Buch ist in einem sehr gut zu lesenden, flüssigen Stil geschrieben. Manchmal wird es etwas langatmig, wenn an manchen Stellen der Autor zu weit ausholt und man ab und an den Überblick verliert, der sich aber danach meistens wieder einstellt. Obwohl es in diesem Roman nur so von Leid, Trauer und Schicksalsschlägen wimmelt, ist das Buch nicht schwermütig. Im Gegenteil, es macht einem selber Mut, wie Caelum, die Dinge anzupacken und nicht zu vergessen, dass es auch in schweren Zeiten immer Grund zur Hoffnung gibt. Man muss nur glauben.