Für uns alle ist die Welt ins Wanken geraten

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savanna Avatar

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Wer erinnert sich nicht noch an das 'Massaker' an der Columbine High School 1999 in den Vereinigten Staaten? Mit diesem Ereignis wurden in den USA wie in vielen anderen westlichen Staaten eine Welle an Diskussionen um die Wirkung brutaler Videospiele und die viel zu unkomplizierte Zugänglichkeit von Feuerwaffen losgetreten.

Der amerikanische Autor Wally Lamb hat sich neun Jahre nach dem Attentat durch die Schüler Dylan Klebold und Eric Harris genau dieses Szenario als Startschuss für seinen beachtlich umfangreichen Schicksalsroman "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" ausgewählt. Ein traumatisches Erlebnis scheint in diesem Familien-Epos jedoch nicht genug: Weitere Schicksale warten auf die zentralen Protagonisten - das Ehepaar Caelum und Maureen - die jedes für sich bereits einen Wendepunkt in ihrem Leben bilden könnte: Folgen von Drogen wie Naturkatastrophen, Kriegszustände in der Verwandtschaft wie in der internationalen Gemeinschaft. Obwohl der Roman rein fiktiv ist, behandelt er gleich mehrere Eckpunkte der jüngeren amerikanischen Geschichte. Von den Anschlägen in Manhattan bis zum Irak-Krieg wird das politische Umfeld in Relation gesetzt zu den Lebenswegen von Caelum und seiner Frau.

Als schwer zugänglich habe ich dieses Buch empfunden. Es ist zu voll, ja geradezu überladen mit zu vielen persönlichen Dramen, zu vielen thematischen Herleitungen und zu vielen kreuz-und-quer-Verknüpfungen. Der Autor selbst schreibt in seinem Nachwort, dass es ihm unglaublich schwer gefallen sei, einen Einstieg in die Geschichte zu finden. Sie ist möglicherweise einfach viel zu komplex zusammen gestellt.

Ich hätte dieses gebundene Buch niemals erworben - es ist mir schlichtweg zu umfangreich, dick, schwer. Während des Lesens konnte ich kaum ein Ende von Caelums Schicksalsschlägen erahnen - es folgten wieder und wieder weitere Probleme. Es ist meines Erachtens nach Problem-überlastet - die Geschichte hat mich zeitweise schlichtweg ermüdet. Zwangsläufig habe ich das Buch auch nur zu Hause gelesen, da ich das schwere Buch nicht ständig in der Tasche herum tragen wollte.

Ich hätte mir deutlich mehr Fokussierung und damit gleichzeitig einen etwas schlankeren Umfang gewünscht!