Erschreckend nah an der potentiellen Realität

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mauela Avatar

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Die Wissenschaftlerin Erica verschwindet an dem Tag bevor sie mit ihrer Forschungsarbeit bei einer Gesundheitskonferenz Aufsehen erregen kann. Max, der sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Freundin macht, wird von der Polizei verdächtigt, schikaniert und in seinen Handlungen sehr eingeschränkt und die vermeintlichen Entführer versuchen ihn zu töten. Gleichzeit bricht in Europa eine tödliche Malariaform aus, die bisher nicht bekannt war und auch Menschen trifft, die keinerlei Verbindung zu Afrika haben. Ein doppelter spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wird Max Erica noch lebend finden? Finden die Ärzte eine wirksame Methode um diese Malariaform wirksam zu behandeln? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Wissenschaftlerin und dem Ausbrechen der Malaria?

Erschreckend ist, schwarz auf weiß zu lesen, was jeder schon insgeheim gewusst hat. Solange Malaria vorwiegend eine Krankheit der armen afrikanischen Bevölkerung ist und kaum einen Europäer je erreicht, fühlen sich weder Pharmaindustrien noch Regierungen genötigt Gelder zu investieren um ein wirksames Mittel gegen diese meist tödlich verlaufende Krankheit zu entwickeln. Diese Tatsache ist in eine spannende Geschichte eingebettet, die sehr gut und flüssig zu lesen ist. Vor allem ist interessant, dass man die Hauptperson Erica durch eingeschobene Einträge aus ihrem Afrika-Tagebuch besser kennen lernt.

Für alle die keinerlei medizinische Kenntnisse haben, aber trotzdem einen interessanten und spannenden Krimi lesen möchten, der ganz nah an der potentiellen Wirklichkeit liegt, ist der Roman sehr zu empfehlen. Für Leser, die sich schon intensiv mit dem Thema Seuchen oder Malaria beschäftigt habe, ist es meiner Meinung nach eine ansprechend zu lesende Geschichte, der aber an Tiefgang, was die medizinische Seite angeht, fehlt.