Malaria mitten in Europa?!

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sternchen1202 Avatar

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Inhalt:
Max Carver reist seiner Freundin Erica Stroud-Jones nach Amsterdam hinterher, um sie dort bei einem großen Vortrag zu unterstützen. Den Gerüchten nach hat Erica eine große Entdeckung gemacht, welche die Welt der Parasitologie revolutionieren wird. Angeblich soll sie ein Heilmitteln gegen Malaria gefunden haben. Doch ihren endgültigen Forschungsergebnisse kennen nur wenige Menschen. Sollten die Gerüchte stimmen, wird Erica zu einer weltweit gefeierten Wissenschaftlerin. Doch dann passiert etwas Unfassbares: Erica verschwindet spurlos aus dem gemeinsamen Hotelzimmer mit Max. Sie hatte nur die notwendigsten Sachen mitgenommen, um sich anscheinend mit einem alten Bekannten zu treffen. Nachdem jedoch auch noch Ericas Laptop vor Max Augen gestohlen wird, begibt er sich auf die Suche nach seiner Freundin. Dabei gerät er selbst jedoch in das Visier von Polizei und Verbrechen. Währenddessen erkranken und sterben immer mehr Menschen mitten in Europa an einer neuen Form der Malaria. Hängt Ericas Verschwinden damit zusammen? Für Max wir die Suche nach seiner Freundin zu einem Wettlauf gegen die Zeit und gegen den Tod. Doch welche Geheimnisse hatte Erica? Ist sie wirklich die Frau, für die Max sie hält? Und wie kann die neue Malariaform bekämpft werden?

Beurteilung:
"Die Suche" ist ein spannender und packender Thriller, der sich mit wirklich interessanten Themen befasst: Parasiten, Krankheiten, Impfstoffe und Pharmakonzernen.
Ich lese viel und vor allem lese ich fast jedes Genre, jedoch habe ich noch nie ein Buch über Malaria und die Entwicklung/Verbreitung eines Impfstoffes gelesen. Ich war wirklich schockiert, welche Macht Pharmakonzerne haben. Wie bei jedem großen Unternehmen, wurde in "Die Suche" deutlich, dass es auch hier hauptsächlich um Geld geht. Pharmakonzerne bestimmen mit, welche Krankheiten erforscht werden, bei welchen es sich lohnt, ein Heilmittel zu finden oder ob es nicht profitabler ist, nur eine medikamentöse Therapiemöglichkeit auf den Markt zu bringen. Nick Strout schildert dies alles so sachlich und vollkommen logisch, dass es für mich sehr nachvollziehbar war. So über unsere moderne Medizin zu lesen, machte mich echt betroffen.
"Die Suche" ist ein Buch, was mich sehr gefesselt hat und ich es fast in einem Rutsch lesen musste. Ich war immer wieder aufs Neue gespannt, wie es weitergehen würde und was mit den einzelnen Personen passierte. Gerade die Tagebucheinträge von Erica sind meiner Meinung nach sehr gelungen. Zusammen mit Max lernt der Leser Erica immer besser kennen und bewundert sie und ihr Leben. Diese Frau hat bereits so viel durchgestanden und man kommt nicht darum herum, sich selbst zu fragen, wie man sich in einer ähnlichen Situation verhalten würde. Auch Max Suche hat mich immer wieder mit fiebern lassen. Jedoch muss ich hier auch sagen, dass mit einige seiner Entscheidungen sehr leichtsinnig vorkamen und ich an der ein oder anderen Stelle das Gefühl hatte, die Handlung sei fast schon mit Action überladen.
Auch wenn mir sowohl die Personen als auch die Thematik und die Geschichte sehr gut gefallen haben, muss ich doch sagen, dass der Titel meiner Meinung nach nicht so gut gewählt ist. Der Originaltitel "Bite" passt hier viel besser, da er bereits genauer auf die Thematik eingeht. Unter dem Titel "Die Suche" kann man sich entweder alles vorstellen oder auch nichts. Natürlich sucht Max Erica, was genau sich hinter ihrem Verschwinden verbirgt, weiß der Leser jedoch nicht.
Alles in allem kann ich aber sagen, dass mir "Die Suche" gut gefallen hat. Ich gebe vier von fünf Sternen und kann das Buch nur jedem weiterempfehlen, der gerne spannende Thriller mit ungewöhnlichen Themen liest. Hinzu kommt, dass die Geschichte in der wunderschönen Umgebung von Amsterdam spielt.