Die Summe einer guten Familiengeschichte

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"Als Kind fragt man nicht systematisch nach der eigenen Familie, der eigenen Herkunft. Genauso wie man die eigene Sprache lernt, verinnerlicht man intuitiv die unvollständige Grammatik der eigenen Familie. Da sind keine syntaktischen Regeln, bloß ein instinktives, fast körperliches Verstehen." (S. 199)

Paolas Lopez "Die Summe unserer Teile" ist ein Roman über die Geschichte dreier Frauen, die über die Generationen verbunden sind. Die Lesenden begleiten Lucy bei der Frage danach, was ihre Mutter und die Mutter ihrer Mutter wiederum in ihrem Leben erlebt haben und wie das alles miteinander zusammenhängt. Ausgangspunkt des Romans ist, dass Lucy plötzlich ihr altes Klavier von ihrer Mutter in ihr WG-Zimmer zugeschickt bekommt und sie spontan für einen Trip nach Polen flüchtet, um den Spuren ihrer Herkunft nachzugehen.
Der Roman ist sehr leicht geschrieben und die Geschichte spannend, sodass ich sie sehr verschlungen habe. Ich habe beim Lesen mitgefiebert wie Lucys Geschichte weitergeht und war über einige Wendungen in der Erzählung positiv überrascht. Die Herausforderungen und Wirrungen in den Lebensgeschichten der drei Frauen sind nachvollziehbar beschrieben. Die einzige Kritik die ich habe ist, dass die Charaktere doch etwas oberflächlich bleiben und sich teilweise nicht so authentisch verhalten, so mein Eindruck.
Insgesamt lohnt sich aber die Lektüre dieser tollen Familiengeschichte!