Hätten sie doch nur miteinander geredet

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„Die Summe unserer Teile“ ist der Titel dieses Buches und er passt wunderbar zu den drei Frauen, die in diesem Buch dargestellt werden. Jede hat ihre eigene Geschichte und trägt viel Ballast mit sich. Die Großmutter ist aus Polen geflohen, die Mutter wächst im Libanon auf, den sie für ein Leben in Deutschland verlässt. Und die Tochter zieht in Deutschland in eine andere Stadt.
Diesen Ballast könnte man besser ertragen, wenn man miteinander reden würde, aber das tun die drei nicht. Das ändert sich allmählich, als die Jüngste - Lucy - sich auf Spurensuche nach Polen begibt. Anlass war das Klavier ihrer Großmutter, das auf Veranlassung ihrer Mutter unvermittelt in ihrer Wohnung stand. Der Roman beginnt aus ihrer Perspektive, die dann mit der Perspektive der anderen beiden Frauen wechselt: Daria und Lyudmiła. Die Mutter-Tochter- Beziehung ist komplex, was deutlich wird, als Lucy und Daria in Polen aufeinandertreffen und sich öffnen. Das Ende bleibt offen, macht aber Hoffnung für eine positive Weiterentwicklung.