Perspektiven: Drei Generationen einer Familie

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Autorin Paola Lopez zeichnet in ihrem Roman „Die Summer unserer Teile“ das Bild dreier Frauen einer Familie. Auf rd. 250 Seiten legt sie das Leben von Lyudmila (Großmutter), Daria (Mutter) und Lucy (Enkelin, 23 Jahre) dar. Alle drei Frauen sind Akademikerinnen. Wir reisen mit der Autorin in die Zeiten der 1940er Jahre (Libanon), der 1980/1990er Jahre (München) und ins heutige Berlin. Der Elefant im Raum ist ein Steinway-Flügel, den Lucy von ihrer Mutter geschickt bekommt. Die beiden Frauen hatten keinen Kontakt mehr zueinander. Warum? Das erzählt die Geschichte. Es ist eine Geschichte, die uns die Irrrungen und Wirrungen des Lebens näherbringt. Ereignisse, die Verhaltensweisen hervorrufen und beeinflussen, seien sie privater (Liebe, ärztliche Behandlungen) oder beruflicher (Druck in der Arbeitswelt, Macht, Karrieredenken) Natur. Und von Lucy erst im Nachhinein sortiert und eingeordnet werden können. Das ist gute Erzählkunst. Erfreulich ist, dass das Buch „leise“ ist. Es gibt zwar herausragende Ereignisse, aber wir nehmen besonders die Gedankenwelt der Frauen wahr. Ehemänner/Freunde spielen eine Rolle, aber nicht die Hauptrolle.
Ein Buch, das gedanklich nachwirkt. Und zu bedenken gibt, dass die meisten Entscheidungen und Handlungen aus einem inneren Kontext folgen, der sich nicht immer erkennbar für jede:n erschließt.
Das Cover ist wie der Ausschnitt eines Gemäldes/Porträts gezeichnet und gefällt.