Wie gut kennen wir unsere Familie wirklich?
Die 23-jährige Lucy studiert Informatik und lebt mittlerweile in Berlin, wovon ihre Eltern nichts wissen. Ihre Mutter Daria arbeitet als Medizinerin in München. Als diese nach drei Jahren Funkstille Lucy in ihrer WG in München besuchen will, erfährt sie von Lucys ehemaligen Mitbewohnern von deren Umzug. Daraufhin schickt Daria einen riesigen Steinway-Flügel an Lucys neue Adresse in Berlin. Lucy hasst diesen Flügel, da sie als Kind ständig darauf üben musste. Als Absender der Sendung ist der Nachname ihrer verstorbenen Großmutter angegeben, die in Polen geboren wurde und als junge Frau in den Libanon auswanderte. Lucy hat ihre Großmutter Liudmyla nie kennengelernt und beschließt spontan, auf den Spuren der Großmutter nach Polen zu reisen. Auch Daria und ihre Mutter Liudmyla waren entfremdet und hatten sich nach Lucys Geburt nur noch ein einziges Mal gesehen. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass die Mütter ihren Töchtern so manche wichtige Information vorenthalten haben, die für das gegenseitige Verständnis von großer Bedeutung gewesen wäre.
Das Buch liest sich gut und flüssig, doch manches hat sich mir nicht erschlossen, zum Beispiel, warum Lucy den Flügel geschickt bekam. Die Mutter konnte sich doch denken, dass in einem WG-Zimmer kein Platz für einen monströsen Konzertflügel ist. Warum sie ihren Mädchennamen Krawczyk als Absender angegeben hat, wird auch nicht erklärt. Wollte die Mutter, dass Lucy sich mit ihrer Herkunft auseinandersetzt? Außerdem ist mir nicht klar, was eigentlich passiert ist, dass Lucy den Kontakt zu ihren Eltern ganz abgebrochen hat.
Es war interessant, über den Werdegang der drei Frauen zu lesen. Als Leser weiß man sehr viel mehr über Großmutter Liudmyla als Lucy und Daria. Die Schwierigkeit, mit der eigenen Tochter zu kommunizieren und eine enge Verbindung aufzubauen, scheint von Generation zu Generation vererbt worden zu sein. Die auf der Rückseite des Covers zitierte Meinung, dass der Roman „verkrustete Glaubenssätze über Mutterschaft aufkratzt“, finde ich allerdings weit hergeholt und nicht nachvollziehbar. Das Ende des Romans empfand ich als ziemlich unbefriedigend. Ein offener Schluss, der den Verdacht nahelegt, dass die Autorin nicht wusste, wie sie die Geschichte zu Ende bringen soll. Somit hinterlässt die Lektüre, die mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat, einen etwas schalen Nachgeschmack.
Das Buch liest sich gut und flüssig, doch manches hat sich mir nicht erschlossen, zum Beispiel, warum Lucy den Flügel geschickt bekam. Die Mutter konnte sich doch denken, dass in einem WG-Zimmer kein Platz für einen monströsen Konzertflügel ist. Warum sie ihren Mädchennamen Krawczyk als Absender angegeben hat, wird auch nicht erklärt. Wollte die Mutter, dass Lucy sich mit ihrer Herkunft auseinandersetzt? Außerdem ist mir nicht klar, was eigentlich passiert ist, dass Lucy den Kontakt zu ihren Eltern ganz abgebrochen hat.
Es war interessant, über den Werdegang der drei Frauen zu lesen. Als Leser weiß man sehr viel mehr über Großmutter Liudmyla als Lucy und Daria. Die Schwierigkeit, mit der eigenen Tochter zu kommunizieren und eine enge Verbindung aufzubauen, scheint von Generation zu Generation vererbt worden zu sein. Die auf der Rückseite des Covers zitierte Meinung, dass der Roman „verkrustete Glaubenssätze über Mutterschaft aufkratzt“, finde ich allerdings weit hergeholt und nicht nachvollziehbar. Das Ende des Romans empfand ich als ziemlich unbefriedigend. Ein offener Schluss, der den Verdacht nahelegt, dass die Autorin nicht wusste, wie sie die Geschichte zu Ende bringen soll. Somit hinterlässt die Lektüre, die mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat, einen etwas schalen Nachgeschmack.