Liebevoller Rückzugsort

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nadecat Avatar

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Schon beim Lesen des Klappentextes spürt man die stille, beinahe meditative Atmosphäre, die Yagisawa in seinem neuen Roman zu zeichnen scheint. Das Café Torunka wirkt wie ein liebevoll gestalteter Rückzugsort mitten in der geschäftigen Großstadt Tokio – ein Raum der Begegnungen, des Innehaltens und der leisen Entwicklungen.

Besonders reizvoll ist die Figur der rätselhaften Chinatsu, deren sonntägliche Besuche eine gewisse Spannung in die ruhige Szenerie bringen. Die kleinen Balletttänzerinnen aus Servietten, die sie zurücklässt, sind ein poetisches Bild und wecken die Neugier auf ihre Geschichte. Ihre Verbindung zu Shuichi, dem stillen Aushilfskellner, wirkt zunächst geheimnisvoll, doch man ahnt, dass sich hinter der distanzierten Fassade beider Figuren eine tiefere, vielleicht sogar schmerzhafte Vergangenheit verbirgt.