Ein Buch über die Sehnsucht

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maddy20 Avatar

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Als ich „Die Tage im Café Torunka“ aufschlug, fühlte ich mich sofort in das ruhige Viertel Yanaka in Tokio versetzt – das Aroma frisch gebrühten Kaffees durchzog fast jede Seite. Die besondere Atmosphäre des kleinen Cafés, wo Bücher, Erinnerungen und Gespräche zusammenkommen, hat mich tief berührt. Shuichi, der stille Protagonist, begegnet hier der geheimnisvollen Chinatsu, die mit ihren kunstvoll gefalteten Serviettenfiguren und einer leisen Melancholie seine Welt verändert.

Die poetische, entschleunigte Erzählweise hat mich sofort gefesselt – nicht durch Dramatik, sondern durch kleine Gesten, Blicke und Gedanken, die leise, aber nachhaltig wirken. Die Figuren begegnen sich vorsichtig, mit Respekt und Verletzlichkeit. Besonders schön fand ich, wie das Buch zeigt, dass auch aus zufälligen Begegnungen echte Nähe entstehen kann – und dass man manchmal erst durch Stille zu sich selbst findet.

Ein wohltuendes, ruhiges Buch über Freundschaft, Verlust, Erinnerungen – und die Magie eines Ortes, der Trost spendet, ohne große Worte zu brauchen. Für alle, die „Stille“ als literarische Stärke begreifen, ist dieses Buch ein Schatz.