Ein Café als Schauplatz des Lebens

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ryria Avatar

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Wer viel Spannung sucht, ist hier fehl am Platze - dafür überzeugt das Café Torunka mit einer schönen gemütlichen Grundstimmung, interessanten Persönlichkeiten und authentischen Emotionen.
Das Buch ist in drei große Kapitel unterteilt, die jeweils andere Charaktere im Fokus haben, jedoch alle eine Verbindung zum Torunka aufweisen und dort auch oft ihren Handlungsort haben.
Zu Beginn hat es mich etwas gestört, dass es gar keine Unterkapitel gab und man quasi 100 Seiten "am Stück" vorfindet. Im Endeffekt habe ich das ganze Buch dann jedoch am Stück gelesen, sodass es doch kein Problem war.
Hierin liegt auch ein Pluspunkt, man fliegt quasi durch die Seiten und kann schnell auch mal eine ganze Geschichte lesen.

Generell erinnert das ganze Buch sehr an einen japanischen Slice of Life Anime, durch die ruhige und aufgeregte Stimmung, den episodischen Aufbau und natürlich die Japan-Vibes.
Einerseits erlebt man ganz nebenbei den Alltag, das Leben und die Kultur in Japan mit, andererseits lernt man das Personal und die Gäste besser kennen.
Hierbei sollte erwähnt werden, dass vieles nicht noch extra erklärt, sondern nur übersetzt wird. Mit ein bisschen Vorwissen über Japan versteht man daher Kleinigkeiten besser, dies ist aber eher nicht notwendig für das Grundverständnis.

Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und durch ganz verschiedene Umstände miteinander verbunden. Für mich waren die teilweise sehr tiefgründigen und berührenden Dialoge ein Highlight des Romans, auch fand ich es schön, die Charakterentwicklungen mitzuerleben.
Manchmal hätte ich mir jedoch gewünscht, noch mehr in eine Geschichte eintauchen zu können - dies ist wohl der Nachteil von den eher kürzeren Erzählungen.