Ruhig und entspannend
Die Tage im Café Torunka begleitet die Geschichten von drei Personen, die dem Café auf verschiedene Arten verbunden sind. Wir als Leser:innen begleiten die Figuren in je einem kurzen Abschnitt, in dem sie etwas über sich selbst lernen und an bestimmten Herausforderungen wachsen. Satoshi Yagisawas Schreibstil ist sehr klar und ruhig, mMn typisch für japanische Literatur dieser Art. Ich fand das Buch sehr schön und mochte auch die einzelnen Geschichten, aber ihre Länge war zwischendurch irritierend für mich - sie waren für meinen Geschmack entweder zu lang oder zu kurz; bei der Länge, die sie hatten, hatte ich jedes Mal das Gefühl, ich werde aus der letzten Geschichte gerissen und finde mich deswegen nicht gut in die neue ein. Wäre der Fokus nur auf einer Person gewesen, wäre das natürlich nicht passiert, ebenso, wenn die Geschichten kürzer gewesen wären, sodass ich nicht ganz so an der Figur aus der aktuellen hing. Dass sie schwer loszulassen waren, zeugt aber auch davon, wie gut der Autor ee schafft, sie nachvollziehbar und liebenswert zu machen, auch mit ihren Fehlern. Alles in allem habe ich etwas länger gebraucht, um das Buch zu lesen, weil es keinen großen Spannungsbogen gab, habe meine Zeit im Café Torunka aber genossen und werde bestimmt noch einmal ein Buch von Satoshi Yagisawa lesen.