Sanft und poetisch…

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sleepinthegvrdn Avatar

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Schon mit den ersten Seiten von Die Tage im Café Torunka hatte ich das Gefühl, mitten in Yanaka, diesem stillen Viertel Tokios, anzukommen. Das Café verströmt einen Zauber, der zwischen dem Duft nach Kaffee, leisen Gesprächen und vergessenen Erinnerungen liegt. Shuichi, der zurückhaltende Erzähler, begegnet dort Chinatsu, deren kleine Papierfiguren und feine Melancholie dem Ort eine besondere Tiefe verleihen.

Die Erzählweise ist leise und von einer poetischen Klarheit, die nicht durch große Handlungen fesselt, sondern durch Stimmungen, Gesten und unausgesprochene Gedanken. Die Figuren begegnen einander vorsichtig, fast tastend – und gerade diese Zartheit macht sie so nahbar. Besonders berührt hat mich, wie das Buch vermittelt, dass echte Nähe oft im Unspektakulären wächst.

Ein stilles, tiefgründiges Werk über Begegnungen, Abschied und die Kraft der Erinnerung. Wer Geschichten liebt, die entschleunigen und nachklingen, wird in diesem Buch einen kostbaren Ruhepol finden.