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merle1812 Avatar

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Die Tage im Café Torunka von Satoshi Yagisawa ist ein stiller, poetischer Roman, der den Leser in ein kleines Tokioter Café entführt, wo Zeit scheinbar langsamer vergeht. Im Mittelpunkt steht Shuichi, ein zurückhaltender Mann, der dort arbeitet und jeden Sonntag von der rätselhaften Chinatsu besucht wird. Sie behauptet, ihn von früher zu kennen, doch seine Erinnerungen bleiben verschwommen. Behutsam entwickelt sich zwischen beiden eine leise Freundschaft, getragen von Gesprächen, kleinen Gesten und den gefalteten Balletttänzerinnen, die Chinatsu hinterlässt. Yagisawa erzählt diese Begegnungen in zarten Episoden, die Liebe, Verlust und Hoffnung verbinden. Besonders eindrucksvoll ist die Atmosphäre des Cafés: das Klirren von Tassen, der Kaffeeduft, die Ruhe – es wird zum Zufluchtsort für Herz und Seele. Der Roman zeigt, wie aus scheinbar beiläufigen Momenten tiefe Verbindungen entstehen können. Ein warmherziges, entschleunigendes Buch, das ich uneingeschränkt mit fünf Sternen empfehlen.