Auszeit und Neuanfang in der Bücherstadt📚🏙

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frieda_marianne_therese Avatar

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Nach dem Liebesaus mit ihrem Freund Hideaki und dem gekündigten Job möchte sich Takako am liebsten nur die Decke über den Kopf ziehen und niemanden mehr sehen. Unerwartet tritt aber ihr Onkel Satoru auf den Plan und lädt sie ein, eine Zeit lang bei ihm im Antiquariat in Jimbocho, einer kleinen Stadt mit unzähligen Buchläden, auszuhelfen. Widerwillig sagt sie zu und verbringt von nun an die Vormittage hinter der Theke an der Kasse des sehr kleinen alten Lädchens. Hier kommt sie zum ersten Mal richtig mit Büchern in Kontakt und entdeckt ihre Liebe zum Lesen. Und nicht nur das. Auch ihr Onkel, den sie vorher jahrelang nicht gesehen hat und ihr fremd erschien wächst ihr ans Herz. Langsam aber sicher findet Takako hier ins Leben zurück. Eines Tages jedoch steht ihre Tante, die ihren Onkel vor Jahren plötzlich verlassen hat, wieder im Laden als wäre nie etwas gewesen. Bei einem gemeinsamen kurzen Wanderurlaub möchte Takako herausfinden, was hinter ihrer unerwarteten Widerkehr steckt. Sie möchte nicht, dass ihr Onkel wieder verletzt wird. In der kurzen Zeit lernt sie sie erst richtig kennen und auch in Herzensangelegenheiten ist Takako bald bereit sich wieder zu öffnen📖



Am Samstagabend zog ich das Buch aus dem Postfach und las die ersten Seiten, keine 24 Stunden später schloss ich den Deckel und lehnte mich freudig seufzend zurück. Normalerweise lese ich (oft auch absichtlich) langsamer und lasse mir mehr Zeit mit einem Buch. Doch dieses Buch hab ich förmlich weggeatmet.
Ich habe Takakos Geschichte sehr gerne verfolgt. Zugegeben mittlerweile habe ich eine kleine Schwäche für Bücher, die in Japan spielen und das hat vermutlich auch seinen Teil dazu beigetragen. Sie haben einfach irgendwie ihre ganz eigene Note. Noch dazu ging es hier um eine Art kleine Bücherstadt und einer jungen Frau, die ihre Liebe zu Büchern entdeckt. Es war eine sehr schöne, herzerwärmende Geschichte, die einen auch durch ihren angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstil einfach so durch die Seiten fliegen ließ. Es gefiel mir zu sehen, wie Takako langsam wieder auf die Beine kam und sich zwischen ihr und ihrem Onkel wie auch ihrer Tante nach anfänglicher Skepsis eine Freundschaft entwickelte. Sowie auch zu lesen, dass sie nach der Enttäuschung mit Hideaki wieder den Mut fand ihr Herz neu zu öffnen. Ab und an wurden Bücher erwähnt, die Takako las oder ihr empfohlen wurden. Leider konnte ich zu diesen auf Deutsch nur wenige finden, was ich etwas schade fand. Das Buchcover fand ich mit seinen starken Farben und der Darstellung des kleinen Antiquariats zusätzlich sehr hübsch gestaltet. Ich war doch ein wenig wehmütig, als ich die letzte Seite umblätterte. Für mich hätte es ruhig noch ein bisschen weitergehen können. Hoffentlich gibt es bald noch etwas Neues von Satoshi Yagisawa. Ich würde mich freuen.
Fazit: Ein sehr lesenswertes, herzerwärmendes Büchlein, das ich wärmstens empfehlen kann.🙂