Die Wirkung der Bücher

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martinchen Avatar

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„Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ist das Debüt des 1977 geborenen Satoshi Yagisawa. Es wurde mit dem Chiyoda Literature Prize ausgezeichnet. Ute Enders hat den Roman übersetzt und trifft nach meinem Eindruck genau die ruhigen, unaufgeregten Töne, die ich mir vorgestellt habe.

Mit wenigen Worten erzielt Yagisawa eine große Wirkung. Es passiert unendlich viel in diesem wunderbaren Roman, der so unaufgeregt erzählt wird. Vieles ist zwischen den Zeilen zu entdecken. Die Reise Takakos, deren Leben in Trümmern liegt, in das „Bücherviertel“ Jinbocho in das Antiquariat ihres Onkels ist zunächst von großer Skepsis geprägt. Dann jedoch kann sich die junge Frau dem Zauber der Bücher nicht mehr entziehen und entdeckt ihr Umfeld und das Leben neu.

Die Charaktere sind teilweise sehr vielschichtig, auch wenn die Beschreibungen eher zurückhaltend sind – oder vielleicht gerade deswegen. Sie lieben fast ausnahmslos Bücher, allein das sagt schon eine Menge über sie aus. Takakos Onkel hat sich auf japanische Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spezialisiert, einige Namen werden genannt, die mir leider unbekannt sind.

Das liebevoll gestaltete Cover, für das eine Illustration von Elisa Menini verwendet wurde, passt perfekt zum Inhalt.

Fazit: ein wunderbarer Roman über Bücher und Beziehungen, nicht nur für Bücherwürmer