Eine ruhige und herzerwärmende Geschichte

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Die 25-jährige Takakao ist zufrieden mit ihrem Leben in Tokio. Sie hat einen Job, eine Wohnung und einen Freund. Doch als dieser ihr eines Tages eröffnet, dass er eine andere heiraten wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie kündigt ihren Job und verkriecht sich mit ihrem Kummer zu Hause. Als dann ihr Onkel, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hat, ihr anbietet zu ihm zu ziehen und ihm in seinem Bücher-Antiquariat zu helfen, willigt sie nur widerwillig ein. In dem kleinen Zimmer über dem Laden, das vollgestopft ist mit Büchern, entdeckt sie ihre Liebe zum Lesen und dadurch auch zu ihrem neuen Leben in Jinbocho, wo sie nach und nach Freundschaften schließen kann.

Der Schreibstil des Autoren Satoshi Yagisawa hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte kommt sehr ruhig daher und spricht viele wichtige Themen an, wie Kummer, Zuversicht, Liebe, Krankheit aber auch Zusammenhalt. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin geschrieben, was ich nicht oft lese, mir hier aber sehr gut gefallen hat. Man erfährt somit sehr viel über Takako und ihre Gedanken, hat aber dennoch bis zum Schluss einen gewissen Abstand zu ihr. Dies hat mich aber keineswegs gestört, sondern passt perfekt zur Geschichte und Japan. Dass Satoshi Yagisawa seine Geschichte bereits 2010 in Japan veröffentlicht hat und diese erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde, hat mich sehr überrascht, da es eine wirklich wunderbare und herzerwärmende ist.