Leider nicht meins, schade

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peedee Avatar

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Takako erfährt von ihrem Freund, dass er heiraten werde. Wen denn? Natürlich seine Freundin, mit der er seit zweieinhalb Jahren zusammen war. Wie bitte? Wie konnte Takako nicht merken, dass er mit einer anderen Frau zusammen war? Sie gibt ihren Job und ihre Wohnung in Tokio auf und flüchtet zu ihrem Onkel, wo sie in seinem Buchantiquariat im Bücherviertel Jinbocho aushelfen und dort auch wohnen kann. Ihre Auszeit gestaltet sich ganz anders als erwartet, denn sie entdeckt ihre Leidenschaft fürs Lesen…

Erster Eindruck: Ein schön illustriertes Cover – gefällt mir.

Puh, das ist starker Tobak, wenn einem der Freund eröffnet, dass er heiraten werde – und zwar eine andere! Man sagt ja schon, dass Liebe blind macht, aber wie konnte es Takako entgehen, dass ihr „Freund“ gar nicht mit vollem Herzen in ihrer Beziehung war? Es ist nur zu verständlich, dass sie den Job aufgibt, denn sie wollte ihrem Ex nicht noch täglich bei der Arbeit begegnen. Das Angebot ihres Onkels, bei ihm unterzuschlüpfen, kommt unerwartet – ihre Mutter hat im Hintergrund die Fäden gezogen. Was solls, sie hat ja gerade nichts Besseres zu tun. Sie ist deprimiert und schleppt sich mehr schlecht als recht durch den Tag. Aber ihr Onkel drängt sie zu nichts (er war übrigens auch meine Lieblingsfigur).

„Das Leben ist lang. Zwischendurch muss man auch mal innehalten. Pause machen.“

Warum habe ich zu diesem Buch gegriffen? Die Inhaltsbeschreibung und das Cover haben mich sehr angesprochen. Da ich ein grosser Bücherfan bin, war es daher fast ein „Muss“, dieses Buch lesen zu wollen. Zudem war ich gespannt auf Jinbocho, diese für mich bisher gänzlich unbekannte „Book Town“, wo sich Dutzende kleiner Buchläden aneinanderreihen – ein Wahnsinn, oder? Das Buch wird hochgelobt und als Bestseller des Debüt-Autors gefeiert. Also sehr viele Punkte, die für gute Lesestunden sorgen würden. Zumindest habe ich mir das so vorgestellt.
Leise, unaufdringlich, aber auch fast emotionslos wird die Geschichte erzählt. Die Story plätschert ohne nennenswerte Abläufe vor sich hin. Und dann: Mitten im Buch plötzlich „Tante Momokos Rückkehr“. Aha, was soll das nun? Mit Momoko konnte ich nicht so viel anfangen.

Ich habe mir von der Lektüre etwas anderes erhofft, schade. Von mir gibt es leider nur 2 Sterne, aber es freut mich sehr, dass andere Leser mit diesem Buch viel Freude haben.