Locker und leicht wie der Frühling

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murksy Avatar

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Das Debut des Satoshi Yagisawa entführt uns nach Tokio in das Viertel Jinbocho. Dieser real existierende Stadtteil beherbergt fast 200 Buchhandlungen, einzigartig auf der Welt, ein Traum für Leseratten. Ausgerechnet eine von der Liebe enttäuschte junge Frau, die so gar nichts mit Büchern am Hut hat, findet dort bei ihrem Onkel, einem Antiquar, Unterschlupf. Zunächst eher entsetzt von den Bücherstapeln, findet sie zur Literatur und wieder zurück ins Leben.
Dieser locker-leicht geschriebene Roman verführt zum Lesen. Man riecht förmlich die Bücher, will sofort in den Antiquariaten verschwinden und auf Entdeckungsreise gehen. Der Roman führt uns vor, wie man mit Hilfe der Bücher vom und für das Leben lernt, zeigt aber auch auf wärmende Weise, dass das wirkliche Leben sich nicht hinter den Buchdeckeln versteckt und man auf sein Herz hören soll. Ein Wohlfühlbuch der sanften Töne, das von Büchern, der Kraft der Liebe und der Hoffnung handelt, die man nie aufgeben darf. Und all den Lesern, die aus unerfindlichen Gründen asiatischer Literatur abgeneigt gegenüberstehen, sei gesagt, man könnte problemlos den Ort und die Namen tauschen, das Buch würde seinen Charme nicht verlieren, ein wahrhaft universelles Werk, das glücklich macht.