Liebe, Zeit und Erinnerung

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annejb Avatar

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"Die Tage nach dem Pflaumenregen" von Karissa Chen erzählt die bewegende Geschichte von Suchi und Haiwen, die sich 1938 in Shanghai ineinander verlieben. Als Haiwen sich freiwillig zur Armee meldet, um seinen Bruder zu schützen, trennen sich ihre Wege. Sechzig Jahre später treffen sie sich in Los Angeles wieder und stehen vor der Frage, ob ihre Liebe die Zeit überdauern kann.
Das Cover des Buches ist in zarten Brauntönen gehalten und vermittelt eine melancholische Atmosphäre, die gut zur Geschichte passt. Die Handlung ist emotional und tiefgründig, voller überraschender Wendungen und berührender Momente. Der Roman verbindet historische Ereignisse mit persönlichen Schicksalen und zeigt eindrucksvoll, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind. Karissa Chens Schreibstil ist poetisch und bildhaft, gleichzeitig aber auch klar und eindringlich, sodass die Geschichte trotz ihrer Komplexität gut lesbar bleibt.
Erschwerend ist, dass die Erzählung zwischen verschiedenen Zeiten und Orten hin und her springt. Zudem tragen die vielen Namen der Figuren zur Herausforderung bei, den Überblick zu behalten - also kein Buch, dass man mal so schnell weglesen kann. Dennoch fesselt der Roman mit seiner tiefgründigen Darstellung von Liebe, Verlust und den Auswirkungen historischer Ereignisse auf das Leben der Protagonisten.