Vereint durch die Zeit...
        Karissa Chens Debütroman "Die Tage nach dem Pflaumenregen" verdeutlicht, dass Historie durchaus für die heutigen Generationen eine Rolle spielt. Die Autorin bringt ein zeitlose Liebesgeschichte hervor, die durch historische Ereignisse geprägt ist. Dabei ist der Schreibstil fließend und trägt die Leser*innen durch die Jahrzehnte. Die Musik begleitet die beiden Protagonisten dabei und klingt in den Ereignissen ab den 1930er Jahren mit. Da immer mehr Romane erscheinen, die über die chinesische Historie berichten, scheint das Bedürfnis nach dem Erinnern und Verändern, heutzutage vermehrt aufzutreten. Biographische Berichte spiegeln nicht nur die Erinnerungen und Träume vergangener Zeiten wieder, sondern lassen Ereignisse nicht verblassen. K. Chen schafft es in ihrem Roman die Zeit um den zweiten Weltkrieg in China bildreich zum Leben zu erwecken. Allein schon der Titel ist poetisch und zeugt von einer bittersüßen Schwere. Es ist ein bewegender Roman, in dem die Liebesgeschichte wie ein sanfter Regen begleitet und trotzdem nicht zu sehr im Vordergrund steht. Es ist eine sehr lesenswerte und fühlsame Geschichte über verpasste Chancen, die Anpassungsfähigkeit und den Lebenswillen des Menschen und stellt bewusst die Frage, ob sich verlorene Träume jemals wiederfinden lassen. 
      
    