wunderbarer, vielschichtiger Roman
Suchi und Haiwen lernen sich als Kinder kennen, woraus sich eine erste Liebe entwickelt. Haiwen ist ein musischer, verträumter Junge, der talentiert auf seiner Geige spielt. Suchi ist bodenständiger und liebt es zu singen. Beide träumen von einer gemeinsamen Zukunft, doch nach dem zweiten Weltkrieg hat das Schicksal anderes mit ihnen vor. Die Regierung sieht vor, dass jeweils ein Junge der Familie sich zum Militärdienst melden soll. Um seinen Bruder zu schonen, meldet sich Haiwen und lässt Suchi in Shanghai zurück. Lediglich seine Geige hinterlässt er ihr.
Suchi wird wiederum von ihren Eltern, die den nahenden Sozialismus in China kommen sehen, mit ihrer Schwester zur Sicherheit nach Hongkong geschickt. Ein Kontakt zur Familie ist schon bald nicht mehr möglich, und die beiden jungen Frauen müssen sich alleine durchs Leben schlagen.
Haiwen und Suchi verlieren sich aus den Augen. Zu Beginn des Romans treffen sie sich als ältere Menschen zufällig in Kalifornien wieder. Aber warum besitzt Haiwen die Geige, die er doch Suchi eigentlich hinterlassen hat?
Die Besonderheit des Buches ist, dass die Geschichte von Suchi ab 1938 vorwärts erzählt wird, währenddessen die von Haiwen rückwärts erzählt wird. Es ist ein ganz besonderer Roman, der sowohl den Identitätsverlust der beiden Protagonisten als auch ihr Sehnen nacheinander beschreibt. Sie haben nicht nur einander, sondern auch sich selbst verloren. Weder Haiwen in Taiwan noch Suchi in Honkong finden Halt. Auch später in Kalifornien haben sie Probleme und sind als chinesische Emigranten eine in sich geschlossenen Bubble.
Aufgrund der totalitären Macht Chinas war lange kein Kontakt zur Herkunftsfamilie möglich. Als sich dies mit dem Regierungssturz wieder einrichten liess, ist Haiwen seine Familie fremd geworden und er sieht sich mit Wut und Verrat seiner Familienmitglieder konfrontiert.
Beim Lesen habe ich viel über das chinesische Regime, die Fremdherrschaft von Japan, der chinesischen Kultur und der Armut der chinesischen Bevölkerung erfahren. Der Roman ist unheimlich vielschichtig und hat tiefgründige Charaktere.
Etwas problematisch waren wir mich die Namen, die immer anders sein konnten, je nachdem, ob sie in Shanghai-Dialekt, kantonesisch oder hochchinesisch gesprochen wurden. Dazu kamen dann Spitznamen auf chinesischen wie "kleine Schwester", was bei mir manchmal zu Verwirrung geführt hat.
Davon sollte man sich jedoch nicht abhalten lassen, diese wunderbare Geschichte zu lesen.
Für mich war das eines der ungewöhnlichsten und interessantesten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.
"Suchi wusste jetzt, dass Heimat kein Ort war. Es waren keine Momente, die man festhalten konnte. Es waren die Menschen [...]."
Suchi wird wiederum von ihren Eltern, die den nahenden Sozialismus in China kommen sehen, mit ihrer Schwester zur Sicherheit nach Hongkong geschickt. Ein Kontakt zur Familie ist schon bald nicht mehr möglich, und die beiden jungen Frauen müssen sich alleine durchs Leben schlagen.
Haiwen und Suchi verlieren sich aus den Augen. Zu Beginn des Romans treffen sie sich als ältere Menschen zufällig in Kalifornien wieder. Aber warum besitzt Haiwen die Geige, die er doch Suchi eigentlich hinterlassen hat?
Die Besonderheit des Buches ist, dass die Geschichte von Suchi ab 1938 vorwärts erzählt wird, währenddessen die von Haiwen rückwärts erzählt wird. Es ist ein ganz besonderer Roman, der sowohl den Identitätsverlust der beiden Protagonisten als auch ihr Sehnen nacheinander beschreibt. Sie haben nicht nur einander, sondern auch sich selbst verloren. Weder Haiwen in Taiwan noch Suchi in Honkong finden Halt. Auch später in Kalifornien haben sie Probleme und sind als chinesische Emigranten eine in sich geschlossenen Bubble.
Aufgrund der totalitären Macht Chinas war lange kein Kontakt zur Herkunftsfamilie möglich. Als sich dies mit dem Regierungssturz wieder einrichten liess, ist Haiwen seine Familie fremd geworden und er sieht sich mit Wut und Verrat seiner Familienmitglieder konfrontiert.
Beim Lesen habe ich viel über das chinesische Regime, die Fremdherrschaft von Japan, der chinesischen Kultur und der Armut der chinesischen Bevölkerung erfahren. Der Roman ist unheimlich vielschichtig und hat tiefgründige Charaktere.
Etwas problematisch waren wir mich die Namen, die immer anders sein konnten, je nachdem, ob sie in Shanghai-Dialekt, kantonesisch oder hochchinesisch gesprochen wurden. Dazu kamen dann Spitznamen auf chinesischen wie "kleine Schwester", was bei mir manchmal zu Verwirrung geführt hat.
Davon sollte man sich jedoch nicht abhalten lassen, diese wunderbare Geschichte zu lesen.
Für mich war das eines der ungewöhnlichsten und interessantesten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.
"Suchi wusste jetzt, dass Heimat kein Ort war. Es waren keine Momente, die man festhalten konnte. Es waren die Menschen [...]."