Der Duft von Tee

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Die Handlung beginnt im Jahr 1938. Johann Tobias Ronnefeldt hatte die Ostindische Tee- und Manufaktur in Frankfurt gegründet. Seine Frau Friederike ist eine starke Persönlichkeit, die sich nicht nur für Haus und Kinder verantwortlich fühlt, sondern auch gern mit ihrem Mann über geschäftliche Angelegenheiten spricht. Obwohl Friederike schwanger ist, will Tobias eine Reise nach China antreten. Er ist nicht nur Teehändler, sondern auch abenteuerlustig und versucht die Gefahren der Reise herunterzuspielen. Tobias stellt extra einen Prokuristen ein, der während seiner Abwesenheit das Geschäft führen soll. Friederike traut dem neuen Prokuristen nicht und sieht das Geschäft in Gefahr. Es bleibt ihr nichts anderes über, als die Zügel in die Hand zu nehmen.

Susanne Popp hat sich mit ihrem Roman an die historischen Fakten und biographischen Daten der Familie Ronnefeldt orientiert. Sie zeigt die damaligen Lebensverhältnisse auf und veranschaulicht den Lesern ein Stück Teehandelsgeschichte. Friederike war ihrer Zeit voraus, denn in den bürgerlichen Familien war es nicht üblich, dass Frauen arbeiteten. Das Buch lässt sich wunderbar leicht und flüssig lesen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen, unterstützt wird dieses noch durch die angenehme Länge der Kapitel. Schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen und hatte den Duft von Tee in der Nase.

Die historischen Begebenheiten und Zusammenhänge empfinde ich als gut recherchiert, was ich an historischen Romanen immer schätze. Die Autorin verknüpft in dem Geschehen geschickt reale und fiktive Personen. Diese sind zur Abrundung der Geschichte in einem Personenverzeichnis am Anfang des Buches gekennzeichnet.

Ein unterhaltsamer Roman, der mir angenehme Lesestunden bereitet hat.