Die Teehändlerin

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Die Teehändlerin von Susanne Popp ist der Auftakt einer neuen Familiensaga. In diesem historischen Roman geht es um die Familie Ronnefeldt und natürlich um Tee. Gerade in den Herbst und Wintermonaten trinke ich gerne mal eine gute Tasse Tee. Dabei darf ein gutes Buch natürlich nicht fehlen. Dieses historische Buch verbindet beides lesen und Tee.

Friederike Ronnefeldt lebt mit ihrer Familie in Frankfurt. Ihr Mann Tobias ist Kaufmann und vertreibt Tee sowie Seide und Porzellan. Sein größter Traum ist eine Reise nach China und diese ist zum greifen nahe. Seine Frau Friederike bleibt indes zu Hause und hat ein Auge auf das Geschäft. Denn der neue Prokurist passt ihr ganz und gar nicht. Sie stellt bald fest das ihr Geschäft und ihre Existenz gefährdet ist. Sie muss sich in einer Männerdominierten Welt durchsetzen und das mit Kraft und Mut.

Susanne Popp hat einen angenehmen und leichten Schreibstil, etwas mit altdeutscher Sprache gespickt die man aber gut versteht. Ich war sofort in die Geschichte rein gekommen und von ihr in den Bann gezogen. Die Autorin schreibt sehr detailliert und liebevoll. Man merkt ihr an das ihr sowohl Tee als auch die Geschichte rund um Friederike am Herzen liegt. Es gibt allerdings ein paar Längen in dem Buch und auch gegen Ende bleibt bei einigen Nebengeschehnissen etwas offen. Ich hoffe dass dies im zweiten Band dann eventuell nochmal aufgenommen und erwähnt wird. Sie zeigt einem das Leben der betuchten Menschen Ende der 1830iger Jahre auf sehr lebendige Weise. So kann man sich gut in die Ortschaften, aber auch das Gesellschaftliche Gefüge des 19 Jahrhunderts reinfinden.

Die Protagonisten sind sehr lebendig und authentisch beschrieben. Friederike war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich konnte mit ihr gut mitfühlen. Sie ist eine starke und kompetente Frau die ihre Geschicke in die Hand nimmt. Sie lebt in einer Zeit wo Männer die Geschäfte machen und Frauen nur den Haushalt zu führen haben. Diese Geschlechterrollen werden hier stark zum Ausdruck gebracht.

Tobias blieb anfangs eher eine Randfigur, wurde im Laufe des Romans aber immer präsenter. Allerdings war er mir teilweise etwas zu egoistisch, stur und unsympathisch. Wenn man seine Sicht aber besser versteht wird auch er zu einem sympathischen Protagonisten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es gibt noch etwas Luft nach oben aber für den Auftakt sehr gelungen.