Luft nach oben

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athene100776 Avatar

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Friederike hat als Händlerstochter und Gattin von Tobias Ronnefeldt kaum Wissen über den Handel, denn so etwas schickt sich nicht für junge Damen der Frankfurter Gesellschaft. Dann bricht Tobias zu einer Reise nach China auf, diese Reise dauert mehrere Monate , wenn nicht sogar ein Jahr. Da der neue Prokurist Friedericke gegenüber nicht vertrauenswürdig erscheint und sie zwielichtige Geschäfte vermutet, lernt sie mit Hilfe eines Freundes mehr über den Handel und bringt sich immer mehr in die Geschäfte ein.





Ich persönlich bin ein absoluter Teegenießer, denn Tee geht zu jeder Tages- und Nachtzeit für mich, umso mehr habe ich mich gefreut, die Geschichte der Ronnefeldts zu erkunden. Dass ich hier keine Biographie erwarten durfte, davon ging ich aus, doch leider wurde auch im allgemeinen recht wenig über Tee gesprochen, hin und wieder wurde es eher mal am Rande erwähnt.



Die Charaktere und deren Entwicklung sind sehr anschaulich und bildlich beschrieben. Ebenso wie das alte Frankfurt sehr ansprechend und auch realistisch gezeichnet wurde.



1838 sind Frauen eher nette Gesellschaftlerinnen , die sich mit Kindererziehung, Musik oder eben Gesellschaften beschäftigen, der Handel allerdings gehörte sich für "höhergeborene" Frauen einfach nicht. Hier bewundere ich Friedericke, die eine Vorreiterin war und selber entschied, was zu tun ist, auch wenn sie dieses durch Ablehnen, Zwist oder Belehrungen immer wieder zu spüren bekam, dass es nicht ihre Aufgabe sei.



Gefallen hat mir auch das Leben, das zu Beginn des 19.Jahrhunderts gelebt wurde zu erkunden und den Aufbau der Gesellschaft zu entdecken.



Der Roman bietet von allem etwas, er umfasst die Liebe, den Mut einer Frau, Neid, Vergangenheit und vieles mehr.



Leser, die sich gerne mit historischen Fakten oder auch mit der damaligen Lebensweise unterhalten lassen möchten, sind mit diesem Roman bestens bedient. Allerdings sind Leser, die mehr auf den Teehandel aus sind nicht ganz so gut bedient.



Nun warte ich gespannt auf den 2. Band, denn die Charaktere sind mir dennoch ans Herz gewachsen.