Lab love

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sapere_aude Avatar

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Ein Wissenschaftsliebesroman, die zudem auch noch ehrlich und realistisch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Underdogs im Wissenschaftsbetrieb schildert, war eigentlich längst überfällig. In diese Lücke stößt nun "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" und die Leseprobe lässt definitiv viel erwarten. Es geht hier nicht um die arrivierten Profs, die sich in die Studentin verlieben, oder die Überfliegerin, die gleichzeitig auch noch Herzen erobert, sondern um die Nerds, die Verlieben eigentlich viel komplizierter finden als die ganzen komplexen Formeln, Theorien und Analysen, mit denen sie sich sonst beschäftigen.
Ali Hazelwoods Heldin Olive steht vor Beginn ihrer Promotion, als wir sie kennenlernen, und so brillant sie als Biologiedoktorandin sein mag, so tollpatschig ist sie, wenn es um Männer dreht. Ganz besonders kompliziert wird es, als sie aufs Geratewohl Lehrstuhlinhaber und Star-Biologie Adam Carlsen küsst, der ihr prompt eine Beschwerde wegen sexueller Belästigung anhängen möchte. Und dann kommt alles doch noch anders, denn irgendwie scheinen die Gefühle mitmischen zu wollen...
"Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" ist pointiert, lebensnah und sehr witzig geschrieben und man kann nur hoffen, dass Olive gut und vor allem glücklich aus den ganzen Irrungen herauskommt.