Wiederbegegnung mit den Thomasius-Töchtern

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Sehr gern habe ich die Trilogien der „Ärztin“ und auch der „Polizeiärztin Magda Fuchs“ gelesen. In diesem Band, den man unabhängig von den vorherigen Bänden lesen kann, begegnet man etlichen Personen wieder. Daher empfehle ich für das noch größere Lesevergnügen auch noch den Werdegang der Mutter Ricarda in der Ärztin-Trilogie zu verfolgen.

Ricardas Töchter, beide auch Ärztinnen, stehen an Entscheidungspunkten in ihrem Leben. Henny heiratet nach der Geburt ihres zweiten Kindes ihre große Liebe Victor, der jedoch seine berufliche Zukunft in Amerika sieht. Sie ist niedergelassene Onkologin in eigener Praxis, er arbeitet hinter der Kamera beim Film. Es macht Spaß im Buch von den Dreharbeiten zum „Blauen Engel“ zu lesen und Marlene Dietrich, Emil Jannings, aber auch von Begegnungen mit Vicki Baum, Erich Kästner und Heinz Rühmann zu lesen. Hennys jüngere Schwester Toni hat ihre erste Berufserfahrung in Afrika gesammelt und erkennt in Deutschland, dass sie ihre Praxisqualitäten noch einmal hier unter Beweis stellen muss, bevor man ihr die volle Qualifikation bescheinigt.

1939/1930 steht Deutschland vor unruhigen Zeiten. Auf den Straßen in Berlin sind Unruhen, junge Männer sind idealisiert auf den Straßen unterwegs, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Der Cousin der beiden Schwestern ist von der neuen Sache auch sehr angetan.

Dem Autorenehepaar, welches unter Helene Sommerfeld gemeinsam publiziert, ist es wieder einmal gelungen einen spannenden und gleichwohl unterhaltsamen historischen Roman zu veröffentlichen, den ich sogartig gelesen habe. Während des Lesens kamen Erinnerungen an frühere Geschehnisse und Familienzusammenhänge. Allerdings erwähne ich auch sehr gern den in der hinteren Umschlagklappe abgedruckten Familienstammbaum für das Nachschlagen während des Lesens. In der vorderen ist ein Stadtplan von Berlin mit Schauplätzen skizziert.

Ich freue mich sehr, dass die Reihe noch weitergeführt wird und die Autoren weitere Ideen für Fortsetzungen haben. Mir gefällt die Verzahnung der Geschichten und Protagonisten und dass man eine Familie über einen so langen Zeitraum generationenübergreifend begleiten kann. Es hat ein bisschen was von Nesthäkchen, immerhin lernt man Ricarda als Backfisch im ersten Band der „Ärztin“ kennen und nun ist sie Großmutter und nicht mehr berufstätig.