Das Finale von Helene Sommerfelds Ärztinnen-Saga

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Vor einigen Jahren las ich den ersten Band der "Ärztin" - es folgten alle weiteren Bände von Helene Sommerfeld. Nun heißt es Abschied nehmen von den Berliner Ärztinnen - eine schöne und intensive Lesezeit endet.

Nach wenigen Seiten des Buches fallen mir die Stichworte "Zuhause", "Wohlfühlen" und "noch einmal genießen" ein. Begleitet durch Wehmut und an die Autoren denkend. Für uns und das Autorenehepaar schön, dass Ilona und ihr Mann den Band noch gemeinsam beenden konnten. Traurig, denn der Tod von Ilona hinterlässt in erster Linie eine große Lücke bei ihren Angehörigen. Wir als Leserschaft erhalten noch ein letztes Geschenk, ihren gemeinsam geschriebenen abschließenden Band der Saga.

Mich interessiert Medizin und mit dieser Reihe verfolgt man die Fortschritte auf diesem Gebiet. Nebenbei "passiert" Geschichte, Personen des Zeitgeschehens tauchen auf, so hat Elly Beinhorn, die 100 Lebensjahre erreicht hat, einen passenden Auftritt. Wir werden an Filme und Lieder erinnert, damalige Filmstars erleben wir in ihrer Hochzeit des Schaffens und Unterhalten wollen.

Ricarda und ihre Schwester, die wir in „Die Ärztin“ als Kinder kennenlernen, begleiten wir fast 60 Jahre. Die Reihe endet 1932, Hitlers Handeln kennen wir, müssen aber nicht seinen kometenhaften Aufstieg und die Auswirkungen auf die Welt weiterverfolgen.

Das dem Roman vorangestellte Personenverzeichnis erleichtert auch mir den Wiedereinstieg nach der monatelangen Lesepause. Empfehlenswert ist auf alle Fälle, zuerst zumindest den ersten Band der Reihe um die Thomasius-Schwestern „Zeit der Sehnsucht“ zu lesen und noch besser mit "Die Ärztin"-Trilogie (Geschichte von Hennys und Tonis Mutter Ricarda) zu beginnen. Immer wieder wird Bezug auf die Handlung genommen, die Geschichte um die Familien von Freystetten und Thomasius kommt zur Sprache und man erfährt z.B. jetzt, wie sich Flora nach dem Unglück von Ricardas Schwester fühlte.

An den neun Bänden aus der gemeinsamen Feder von Helene Sommerfeld gefällt mir der breite Kosmos des Personals. Obwohl die Trilogie der „Polizeiärztin“ eine eigene Reihe ist, so begegnet man in die „Töchter der Ärztin“ einzelnen Personen wieder und erfährt ihren weiteren Werdegang. So kann ich nur beneiden, wer das Lesen der Polizeiärztinreihe noch vor sich hat.

Ich bin Fan von Helene Sommerfelds Bänden und habe diesen letzten Band sehr gern gelesen. Irgendwann werde ich noch einmal alle Bände nacheinander lesen. Man kann diese als drei Trilogien bezeichnen, durch die Verzahnung ist es für mich auch eine große Serie mit neun Bänden. Was für ein Glück ist es die Geschichte der Mutter und Töchter über viele Jahrzehnte erzählt zu bekommen.