Zwischen Hai und Neinfisch

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Wie soll man neue Freunde finden, wenn man ihre Sprache nicht spricht? Diese Frage stellt sich Ben, als er mit seinen Eltern nach Japan zieht. Alles ist neu und ungewohnt – die Schule, das Essen, sogar die Spiele der Kinder. Doch dann lernt Ben seinen Nachbarn Yoshi kennen. Mit ihm macht das Spielen auch ohne viele Worte Spaß. Schnell entsteht eine Freundschaft, die zeigt, dass man sich auch ohne gemeinsame Sprache verstehen kann. Gemeinsam probieren sie japanische Gerichte, zeigen sich ihre Lieblingsspiele und entdecken die Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und Japan. Auf einem ihrer Streifzüge stoßen sie auf eine geheimnisvolle Höhle – und in deren Innerem wartet ein echter Schatz. Doch der wird von Geistern bewacht! Plötzlich finden sich Ben und Yoshi mitten in einem aufregenden Abenteuer wieder, das sie mutiger macht, als sie je gedacht hätten.

Das Buch liest sich wunderbar leicht und ist durch die vielen Illustrationen besonders ansprechend gestaltet. Der Titel „Detektive“ ist vielleicht etwas übertrieben, denn vieles geschieht eher durch Zufall als durch echte Ermittlungsarbeit – aber das stört überhaupt nicht. Die Geschichte bietet kindgerechte Spannung und ist dabei unaufdringlich lehrreich. Kleine Gruselelemente sorgen für Nervenkitzel, lösen sich aber schnell auf, sodass auch siebenjährige Leser*innen keine Angst haben müssen.
Besonders schön ist, wie das Buch kulturelle Unterschiede thematisiert, ohne sie zu bewerten. Klischees werden aufgegriffen und gleichzeitig aufgelöst, wodurch Kinder spielerisch lernen, andere Lebensweisen zu verstehen. Auch das fremde Essen, das Ben zunächst skeptisch macht, wird bald zu einer Quelle echter Begeisterung. Insgesamt ist es eine charmante, spannende und liebevoll illustrierte Geschichte über Freundschaft, Neugier und das Überwinden von Grenzen – sowohl sprachlich als auch kulturell.