Die Tot am Lago Maggiore

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Gisella ist die Tote vom Lago Maggiore. Sie sollte mit ihrem Freund Matteo einen Stand beim Oldtimer-Autorennen aufziehen, um dessen neuen beruflichen Ambitionen bei der Salamiherstellung zu unterstützen. Matteo hat bislang in Mailand gelebt und war dort als Polizeipsychologe tätig. Nach dem Tod seines Vaters hat er beschlossen, in dessen Fußstapfen zu treten und seine Metzgerei zu übernehmen. Ihm fehlt etwas das fachliche Know-how, weshalb der berufliche Neustart sehr zäh verläuft. Gisella kann ihm nun auch nicht mehr helfen. Sie hat ihm in der Nacht, bevor sie tot am Lago Maggiore gefunden wurde, noch eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen, in der sie um Hilfe bat. Matteo fängt aufgrund des Todesfalles an zu ermitteln und löst schlussendlich auch den Fall auf. Das Buch von Bruno Varese ist nicht uneingeschränkt als gelungen zu bezeichnen. Das gewählte Cover versprüht heitere Urlaubslaune und stimmt den Leser gut auf die Landschaft ein. Die Landschaftsbeschreibungen sind von einer unerhörten poetischen Zartheit und vermitteln einen sehr bleibenden Eindruck. Bei der Schilderung der Charaktere schleichen sich Zweifel an deren Glaubwürdigkeit ein. Der Übergang vom Polizeipsychologen zum Metzger ist mehr als holprig, so dass die Hauptfigur seltsam blass in ihrer Überzeugungskraft bleibt. Hier hätte ich mir eine stringentere Erzählführung gewünscht.