Regionalkrimi mit Urlaubsflair

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Matteo Basso ist nach einem traumatischen Erlebnis mit Mitte 40 in sein Heimatdorf zurückgekehrt, nachdem er zwanzig Jahre als Polizeipsychologe in Mailand gearbeitet hat. Jetzt hat er die Fleischerei von seinem verstorbenen Vater übernommen. Hilfe bekommt er von Gisella, die eines Tages aber nicht wie verabredet zur Arbeit erscheint. Auf seiner Mailbox findet er zwei verpasste Anrufe in der Nacht, in denen sie ihn um sofortige Hilfe bittet. Als kurz darauf ihre Leiche gefunden wird, glaubt er deshalb nicht an einen Schwimmunfall. Er beginnt zu ermitteln, allerdings stellt er sich dabei für ein ehemaliges Mitglied der Polizei ausgesprochen ungeschickt an. Wäre da nicht die unkonventionelle Kommissarin Zanetti, die ihm immer wieder zu Hilfe eilt, wäre er aus einigen Situationen sicher nicht so glimpflich herausgekommen. Zusätzliche Unterstützung erhält er von einem Trio alter Männer, die unterschiedlicher kaum sein könnten und ihre Tage streitend in der Werkstatt des Dorfes verbringen.
Bruno Varese beschreibt auf 300 Seiten in leichtem Tonfall den ersten Fall von Matteo Basso. Dabei nimmt er sich viel Zeit für die Beschreibung der Region und seiner Bewohner. Insbesondere die Landschafts- und Ortsbeschreibungen sind so anschaulich, dass beim Lesen sofort die entsprechenden Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Auch bei einigen Charakteren gelingt dies gut, wenn auch manchmal sehr klischeehaft. Ausgerechnet mit der Hauptperson Matteo Basso hat das für mich aber leider nicht funktioniert. Er bleibt für mich etwas zu blass und vor allem zu widersprüchlich, um noch glaubhaft zu sein.
Lago Maggiore ist ein typischer Regionalkrimi mit viel Italienflair, nicht allzu blutrünstig und leicht lesbar für zwischendurch. Kann man durchaus lesen.