Athmosphärischer Kriminalfall während der Studentenunruhen in Berlin

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Berlin 1968: die Leiche einer jungen Frau wird im Wannsee aufgefunden. Die Mutter zweier Kinder hat im Büro Horst Mahlers gearbeitet, dem Rechtsanwalt der linken Szene. Doch woher kommt das Geld auf dem Sparbuch, von dem weder ihr Ehemann noch ihre Eltern wussten?

Das Autorentrio Martin Lutz, Sven Felix Kellerhoff und Uwe Wilhelm lässt den eher unpolitischen Wolf Heller in der aufgeheizten Athmosphäre der Studentenunruhen ermitteln. Nach der Erschießung Benno Ohnesorgs stehen sich Polizisten und Studenten unversöhnlich gegenüber. Innerhalb der Polizei nimmt Wolf Heller eine Sonderstellung ein, er hat durchaus Verständnis für die Forderung der Studenten und hinterfragt das Verhalten seiner Kollegen und Vorgesetzten. Als er zu einem schnellen Abschluss der Ermittlungen gedrängt wird, widersetzt er sich und gerät schließlich selbst in Gefahr.

In gut lesbarem Stil beschreiben die Autoren ein besonderes Kapitel der deutschen Geschichte. Die detaillierten Schilderungen der historischen Ereignisse machen das Buch allein schon lesenswert. Gekonnt wird die Geschichte dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Allerdings führt das auch zu einer Vielzahl von handelnden Personen und überfrachtet die Handlung etwas. Trotzdem: eine klare Lesempfehlung!