Aufgeheizte Stimmung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
biest Avatar

Von

1968 – Wolf Heller ermittelt in politisch aufgeheizten Zeiten

Inhalt:

West-Berlin, 1968. Studenten demonstrieren lautstark in den Straßen, während die Stasi in aller Stille Spione auf die andere Seite der Mauer schickt. Wolf Heller, Kommissar bei der Mordinspektion M I, interessiert sich eigntlich nicht für Politik. Doch dann wird eine junge Frau tot im Wannsee gefunden. Heidi Gent arbeitete in der Kanzlei des linken Anwalts Horst Mahler. Heller soll den Fall schnell abschließen, ohne allzu tief zu graben. Denn auf der Polizei lastet noch immer der Schatten des Mordes an Benno Ohnesorg, der Druck aus dem Schöneberger Rathaus ist enorm, und die sensationshungrige Presse lauert auf Fehler. Für Heller wird der Fall zur Zerreisßprobe. Sein Chef und auch sein Vater, ein ehemaliger Polizist, wollen ihn mit aller Macht von weiteren Ermittlungen abbringen. Und dann zerren auch noch seine Vermieterin Paula, die ihn heiraten will, und die lässige Amerikanerin Louise aus der Kommune Wielandstraße an dem Einzelgänger. Heller muss sich entscheiden.

Rudi Dutschke, Uschi Obermaier, Willy Brandt, Axel Springer – die Sechzigerjahre sind ihre Bühne. Es steht viel auf dem Spiel. Und Wolf Heller muss sich als junger Kommissar in wilden Zeiten beweisen.

Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch war etwas schwierig, da man bereits direkt am Anfang mit sehr vielen Personen konfrontiert wird. Das hat sich aber schnell gelegt, denn die Figuren werden im weiteren Verlauf alle häufiger erwähnt.
Die Atmosphäre Ende der 60er Jahre wurde super eingefangen. Man fühlt sich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch tauchen einige bekannte Namen, Orte und Gebäude in der Geschichte auf.

Heller ist ein junger und sympathischer Kommissar. Er hatte, bzw. hat es nicht immer einfach, versucht aber das Beste daraus zu machen und geht Dingen, die er nicht versteht auf den Grund.
Es gibt natürlich auch weniger sympatische Figuren, wie zum Beispiel Doll. Den hatte ich sofort gefressen und das hat sich aufgrund seiner blöden und unangebrachten Kommentare auch bis zum Ende nicht gelegt.
Die handelnden Personen waren gut und detailliert beschrieben, was sowohl das Aussehen als auch den Charakter betrifft.

Die Story an sich war spannend, gut recherchiert und toll aufgebaut. Gemeinsam mit Heller ermittelt man bis zum Schluss, wo auch dann die wichtigsten Fragen geklärt werden. Das Ende hat mir gut gefallen und hilt auch noch die ein oder andere Überraschung bereit.

Ebenfalls gut gefallen hat mir das Glossar, ganz am Ende. Dort werden die wichtigsten Begriffe anschaulich erklärt.
Der Schreibstil war auch super angenhem und ließ sich flott lesen.
Das Cover gefällt mir, es passt zur damaligen Zeit und zur Geschichte.

Fazit:

Ein spannender, gut durchdachter, super recherchierter Krimi, mit einer toll eingefangenen Atmosphäre der 60er Jahre. Eine klare Leseempfehlung.