Berlin nach dem Mauerbau

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didi2256 Avatar

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Die Tote im Wannsee von den drei Autoren Lutz, Wilhelm und Kellerhoff ist ein Politkrimi aus dem 1968 Berlin.

Kommisar Heller wird mit der Aufklärung des Mordes von Heidi Gent, die am Ufer des Wannsees gefunden wird, beauftragt. Mutter von 2 Kindern und einem Säufer als Ehemann. Dennoch wird bei ihr ein Sparbuch über 12 000 Mark gefunden. Woher kommt das Ersparte, daß sie niemals als Anwalsgehilfin der Kanzlei Mahler zurück gelegt haben kann. Als Heller nahe gelegt wird, den Fall abzugeben, taucht er erst Recht in den Fall ein und muss feststellen das die Politik hier ein großes Thema ist.

Heller kommt sympathisch rüber. Er ist privat eher unschlüssig und hat mit seiner Vergangenheit, was seine Mutter betrifft, zu kämpfen. Die Aufklärung des Falles ist oft Nebensache, in den Vordergrund treten die Ereignisse des geteilten Berlins mit seinen Studentenbewegungen. Der Leser wir mit bekannten Namen wie Rudi Dutschke, Axel Springer und viele mehr , konfrontiert. Wer die Zeit erlebt hat, fühlt sich wieder hinein versetzt.
Die Autoren verstehen es, den Leser in den Bann der 60ger zu versetzten. Der Schreibstil ist flüssig und aus dem Leben gegriffen, oft harter Tobak.

Ein Politkrimi den man gelesen haben muss, mit unglaublich vielem Hintergrundwissen. Für mich ganz klare 5 Sterne.