Berliner Ermittlungen

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miss marple 64 Avatar

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Kommissar Heller ermittelt im Westberlin des Jahres 1968. Die Stadt ist gekennzeichnet durch die Teilung- die Mauer ist allgegenwärtig. Aber auch die innenpolitische Situation ist nach dem Tod von Benno Ohnesorg aufgeheizt. Studentische Unruhen- die auch zunehmend gewalttätig werden, das freie Leben in den Kommunen und immer wieder die Gefahr aus dem Osten halten die Westberliner Polizei auf Trapp. Mitten hinein kommt der Mord an einer jungen Frau, die im Wannsee gefunden wird. Kommissar Heller verbeißt sich in diesen Fall, selbst dann noch, als ihm aus den eigenen Reihen der kalte Wind der Intrige und Verleumdung entgegen weht. Und so begibt er sich immer mehr in Gefahr und gefährdet auch das Leben anderer, wie z.B. das seiner Vermieterin und deren Kinder. So dringt er immer tiefer in die Verstrickungen des Falles ein, dessen Fäden sich bis in den Osten ziehen.
Den Autoren gelingt es, einen spannenden Kriminalfall vor dem Hintergrund politischer und gesellschaftlicher Ereignisse der späten 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zu konstruieren, dessen Auflösung den Leser überraschen wird.
Ihr Kommissar ist ein Mensch mit kleinen Schwächen, aber unerschrocken und mutig seiner Aufgabe.
Berlin als Schauplatz eines Verbrechens im Jahr 1968 ist natürlich geeignet für einen historischen Krimi, wobei auch hier weniger mehr gewesen wäre, denn oftmals findet sich der Leser einer Unmenge historischer Fakten gegenüber, die den eigentlich Fall erdrücken. Hilfreich ist das Glossar am Ende des Buches, das die wesentlichen politischen Begriffe klärt, wenn auch hier wahrscheinlich einiges selbst nachgeschlagen werden muss.