Ein politischer Krimi

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... und das im Deutschland des 68er-Umbruchs. Ein spannendes Setting also! Der Protagonist ist Wolf Heller, Kriminalkommissar in Berlin, er soll 1968 den Tod einer jungen Frau aufklären, sie wurde brutal erstochen und dann in den Wannsee geworfen. Spannend ist hier also nicht nur der Kriminalfall, sondern auch Ort und Zeit, die in vielerlei Hinsicht eine Rolle spielen (so gerät Heller u.a. auch an Steine werfende Studenten während der Ermittlungen). Denn Heller soll den Fall mit dem Schuldeingeständnis des Ehemanns niederlegen, so wird ihm von vielerlei Seiten angeraten. Ihm ist das zur Lösung des Falls zu simpel, er gerät in einen Strudel von Lügen, Geheimnissen aus der Vergangenheit und Intrigen und merkt immer mehr, dass die Politik in diesem Fall eigentlich die Hauptrolle spielt. Die Handlung erstreckt sich über ca. vier Wochen, dieser Eindruck der Kompaktheit spiegelt sich auch in der Sprache wider, die sachlich und knapp ist - nichtsdestotrotz ist das Geschehen komplex. Die politische Stimmung wird treffend wiedergegeben, die Atmosphäre ist drückend. Auf jeden Fall lesenswert für alle, die sich für diese Zeit in Deutschland interessieren!