Realität und Fiktion verpackt in einem Krimi

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buchling zamonia Avatar

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Das Cover des Kriminalromans "Die Tote im Wannsee" gefällt mir sehr gut. Man fühlt sich tatsächlich in die 60-er Jahre zurück versetzt. Die Farbauswahl vermittelt die richtige, düstere Stimmung des Krimis.

Nach einem Blick in den Umschlag des Buchs habe ich festgestellt, das Lutz Wilhelm Kellerhoff drei Autoren sind. Dennoch ist der Krimi flüssig und ohne Stilbrüche verfasst, man merkt nicht, das er von drei Personen geschrieben wurde.

Eine junge Mutter von zwei Kindern, Heidi Gent, wird ermordet im Wannsee aufgefunden. Kommissar Wolf Heller ermittelt zu Beginn gemeinsam mit seinem Kollegen Albert Doll.
Die Indizien weisen auf den Ehemann Klaus Gent als Täter hin. Aber dieser beteuert seine Unschuld, und Heller glaubt ihm.

Als Klaus Gent Suizid begeht, wird Heller von seinem Chef dazu gedrängt, den Fall als erledigt zu den Akten zu legen. Heller lässt sich jedoch nicht beirren, und ermittelt selbst dann noch, ohne seinen Kollegen Doll, weiter, als er beurlaubt wird.

Im Buch wird die aufgeheizte Stimmung im Jahr 1968 sehr anschaulich und authentisch vermittelt. Die Studentenunruhen, die Verstrickungen der Stasi in West-Berlin, Menschen, die ihre Nazi-Vergangenheit unter den Teppich kehren und in der Nachkriegszeit erneut Karriere machen. Der Kommissar Wolf Heller hat seine Macken und wirkt auf mich gerade deshalb sehr sympathisch.

Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich am Schluss zusammen fügen und in einen spannenden Abschluss münden.

Am Schluss des Buches findet sich ein Glossar, wo man einige Ausdrücke der damaligen Zeit nachschlagen kann.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.