Spannender Kriminalroman mit einem überzeugenden Stück Zeitgeschichte aus dem Jahr 1968

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ech68 Avatar

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Mit diesem Kriminalroman führt uns das Autorentrio Martin Lutz, Uwe Wilhelm und Sven Felix Kellerhoff zurück in das Jahr 1968 und präsentiert uns ein Berlin, das sich in politisch aufgeregten Zeiten als wahres Pulverfass entpuppt, in dem die unterschiedlichsten Parteien mit allen Mitteln versuchen, das unübersichtliche Geschehen in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Kommissar Wolf Heller, der mit diesem ganzen Irrsinn eigentlich gar nichts zu tun haben möchte. Als eine tote Frau im Wannsee gefunden und ihm der Fall zugeteilt wird, führen ihn seine Ermittlungem mitten hinein in dieses Auge des Tornados. Bald weiß er nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist und vor allem nicht mehr, wem er hier noch trauen kann.

Die beiden Journalisten und der erfahrene Schriftsteller und Drehbuchautor haben hier eine atmosphärisch dichte Geschichte geschaffen, die den Zeitgeist des Jahres 1968 gekonnt einfängt und in Form einer gut aufgebauten und hochspannenden Geschichte transportiert. Ein packender Schreibstil, eine Riege an vielschichtig angelegten Charakteren und die bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino auf Hochtouren laufen lassen, sorgen dafür, das man das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen will bzw. kann.
Die zahlreichen Anspielungen auf tatsächliche Begebenheiten und real existierende Personen der damaligen Zeit, die geschickt in die Geschichte eingebaut werden, ohne sie dabei zu überfrachten, zeugen zudem von einer sorgfältigen Recherchearbeit.

Ein überzeugendes Stück Zeitgeschichte mit einer tollen Geschichte, die das Krimiherz höher schlagen lässt. Eine Fortsetzung ist hier mehr als erwünscht.