Willkommen im Berlin der 68er

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esther1507 Avatar

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Dieses Buch schnappt den Leser, transportiert ihn in das Berlin der 68er und lässt ihn dort all das miterleben, was die Stadt in diesen Zeiten geprägt hat.
Im Mittelpunkt steht Wolf Heller von der Berliner Mordkommission, der den Mord an einer jungen Frau aufklären muss. Dabei gerät er ziemlich schnell in Schwierigkeiten, handelt es sich bei dem Wespennest, in dem er stochert doch um hohe Funktionäre der Ostberliner Staatssicherheit, sowie hohen Mitgliedern der Berliner Polizei. Bei seinen Recherchen wird er nicht nur von seinen Kollegen im Stich gelassen und hinterfragt, auch die Bezihung zu seiner Vermieterin wird schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Das Buch bleibt trotz der knapp 400 Seiten bis auf ein paar kleinere Längen fast durchgängig spannend. Besonders ansprechend fand ich als Berlinerin aber auch die vielen Westberliner Schauplätze und Geschäfte, die es zT heute noch gibt. So kann man der Geschichte durch die ganze Stadt folgen. Auch die politischen Wirren der Studentenbewegungen bis zu den Vorläufern der Außerparlamentarischen Opposition und RAF werden in diesem Krimi spannend und interessant eingeflochten.
Im Großen und Ganzen also ein absolut lesenswertes Buch für Krimifans und Interessierte der jüngeren deutschen Geschichte. Wenn auch stellenweise etwas vorhersehbar und klischeehaft hat sich die Lektüre sehr gelohnt.