Zu viel gewollt

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lealein1906 Avatar

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„Die Tote im Wannsee“ hat mich nicht ganz überzeugt. Mehr als drei Sterne waren für diesen Krimi leider nicht drin, dafür fand ich das Buch etwas zu verwirrend und nicht spannend genug.
Wolf Heller ist eigentlich wenig politisch und doch wird der Polizeikommissar mit seinem neuen Fall mittenrein in die Ost-West-Spannung gezogen. Heidi Gent wird tot aufgefunden, der Fall soll schnell abgeschlossen werden. Doch Heller ahnt, dass da noch mehr dahintersteckt und hört nicht auf, weiter zu ermitteln. Dadurch gerät er zwischen die Fronten.
Das Buch wird aus vielen verschiedenen Sichten erzählt, was aus meiner Sicht manchmal zu viel ist. Gerade weil es so viele erzählende Personen gibt, war es nach einer Lesepause oft schwer, sich wieder in den Krimi einzufinden.
Die Sprache fand ich okay, aber auch nicht außergewöhnlich. Sie hat einfach zum Krimi gepasst. Die Figuren konnten mich nicht ganz überzeugen, sie waren zwar spannende Charaktere, aber ich konnte mich mit niemandem identifizieren. Auch das hat es mir schwer getan, mich richtig in der Geschichte einzufinden.
Toll fand ich jedoch, wie die politische Situation im damaligen Berlin erläutert und erklärt wird. Durch die Person von Louise gerät man auch mitten in den Konflikt hinein.
Der Spannungsbogen konnte nicht ganz überzeugen. Mal war es sehr spannend, mal weniger. Irgendwann habe ich nur noch gedacht, kommt die Auflösung jetzt noch, oder nicht? Als sie dann kam, war auch eigentlich alles plausibel und hat die Verwirrung aufgeklärt. Die Hinweise davor, die für den Leser schon einmal einen Teil aufgeklärt haben, kamen mir etwas zu spät.
Der Roman wollte einfach zu viel und war an der einen oder anderen Stelle einfach zu lang. Deswegen bleibe ich bei drei Sternen.