Blutig, aber nicht sehr spannend

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lilly1994 Avatar

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Das Cover hat mir richtig Lust auf das Buch gemacht! Ich mag kontrastreiche Bilder bei Thrillern, da bin ich sofort neugierig.

Betty ist ein unkonventioneller Charakter als Protagonist eines Thrillers. Als lesbische Frau hat sie es im Job oft nicht leicht, ihre Kollegen nehmen sie nicht ernst oder machen Witze über sie. Dass sie zudem eine schwierige Vergangenheit hat, ist für Ermittler in Thrillern ja nichts neues. Auch dass Betty versucht es durch "Stärke" nach außen auszugleichen ist ziemlicher Standard. So richtig sympathisch wurde sie mir selten, ab und an spürte ich etwas Empathie, meist bei Bettys Gedanken an ihre Partnerin Jackie. Da war Betty endlich nahbar und realistisch.
Der Thriller startet spannend und humorvoll, doch die Spannung verliert sich auf den Seiten. Es passiert zwar viel, doch ist die Verbindung zwischen den verschiedenen Fällen nur ganz lose.
Am Höhepunkt des Buches, muss Betty sich allein durchschlagen. All das ist hauptsächlich blutig, aber wenig spannend.
Die titelgebende rote Strähne spielte auch nur eine untergeordnete Rolle, da hätte ich mir mehr Kontext gewünscht.

Der Schreibstil war nicht schlecht. Er war leicht zu lesen, hatte unterschwelligen Humor, die Beschreibungen waren weder ausufernd, noch zu knapp. Wäre die Geschichte nicht so langatmig, wäre vielleicht auch Spannung aufgekommen.

Für mich war es ein mittelmäßiger Thriller.