Spannende Protagonistin, semi-spannender Fall

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svettusch Avatar

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"Die Tote mit der roten Strähne" kommt mit viel Frauenpower daher. Betty Rhyzyk ist ein etwas anderer Cop, denn die rote Amazone weiß sich sehr wohl im Männerdschungel zu verteidigen. Sie hat meist einen Spruch parat, wenn wieder ein schlechter Witz auf ihre Kosten geht, teilt gerne auch mal aus und fällt dabei vor allem durch ihr Aussehen und ihren roten Haaren auf.

Betty war es auch, was dieses Buch dann doch lesenswert gemacht hat. Sie ist einfach eine etwas andere Protagonistin und ihre Geschichte läuft nicht unbedingt nach Schema-F ab. So wartet Zuhause ihre lesbische Partnerin auf sie, während sie immer wieder Ratschläge von ihrem verstorbenen Onkel Bennie erhält und sich nie etwas gefallen lässt.

Die Geschichte selbst hat es mir allerdings schwierig gemacht. Bereits der Einstieg konnte mich nicht fesseln. Man wird mitten in einen Fall geworfen und lange Zeit dachte ich noch, dass das Schlüsselerlebnis, das in den eigentlich Fall einführt, noch kommt, aber dem war nicht so. Man wird in die Geschichte "geworfen" und somit auch in den Fall, der dann weitere Entwicklungen mit sich zieht. Dieser ist zwar recht blutig und konnte mich insbesondere dadurch überraschen, dass man das Gefühl hatte, keiner der Charaktere ist sicher - das Rätseln selbst blieb aber auf der Strecke. Nicht einmal die Auflösung überraschte, sondern wurde bereits in der Mitte der Geschichte neben bei erwähnt. Da hätte ich mir mehr Spannungsaufbau und Wendungen gewünscht, statt ausschließlich Brutalität.

Fazit: Betty rockt und in einem anderen Fall würde ich auch gerne noch einmal von ihr lesen. Dieser hier war nicht meins.