Auftragskiller mit Sensoren für die Geisterwelt

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nordlicht Avatar

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Der relativ lange Prolog ist als Erzählung in der dritten Person geschrieben und berichtet in sachlich distanziertem Stil, wie ein offenbar weltweit agierender Auftragskiller emotionslos einen Mann exekutiert, der einem chilenischen Mafiaboss auf der Spur war. Noch in Chile erhält dieser Killer, der sich Sebastian Dash nennt, über seine Kollegin Antonia einen weiteren Auftrag. Der neue Auftraggeber ist Mikis Menderes, genannt "der Türke", ein Krimineller, für den Dash schon einmal gearbeitet hat, wobei es allerdings eine bedauerliche Panne gab. Mit einer gewissen Skepsis denkt er an den neuen Auftrag, der ihn in London erwartet...
Das erste Kapitel wechselt zur Ich-Erzählung des Protagonisten, den man kaum wiedererkennt. Hat der gewissenlose Killer plötzlich Schuldgefühle? Jedenfalls wird er von Albträumen gequält, in dem die Geister der von ihm Ermordeten ihn bedrängen. Inzwischen arbeitet er offenbar als Schriftsteller und schreibt unter dem Namen Edward Sieveking Bücher über Geister, denn er will lieber beweisen, dass es Geister gibt, als sich eingestehen, dass er vielleicht ein Fall für den Psychiater ist. In einem abbruchreifen Haus verbringt der ehemalige (oder noch amtierende?) Auftragskiller die Nacht mit seinem Freund Joe damit, auf das Erscheinen eines angeblich dort spukenden Geistes zu warten. Während die beiden Männer sich unterhalten, quillt plötzlich Nebel aus der Kellerwand, in dem Gesichter sichtbar werden.
Diese Leseprobe ist für mich nicht gut einzuschätzen. Der Prolog lässt einen Krimi/Thriller erwarten, wie es sie über Berufskiller häufiger gibt. Dann aber entwickelt sich der Roman in die Richtung einer Geister- oder Horror(?)geschichte. Die Hauptfigur ist in sich widersprüchlich, bei einem Auftragskiller würde man kaum eine Empfänglichkeit für Geistererscheinungen erwarten. Um zu erfahren, wie es zu dieser merkwürdigen Charakteränderung gekommen ist, müsste man das Buch weiterlesen können.