Hoffnungslos

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murksy Avatar

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Juarez, eine Stadt in Mexiko. Gezeichnet von Drogen, Gewalt und amerikanischen Touristen, die billige Unterhaltung suchen. Solche Unterhaltung wird auch von kelly geboten. Er ist Amerikaner, durch einen tötlichen Autounfall auf der Flucht, versteckt sich in Mexiko. Sein Geld verdient er mit billigen Boxkämpfen, in denen er als blutendes Opfer herhalten muss, um die Quoten anzutreiben. Außerdem dealt er mit einem Mexikaner zusammen. Dessen Schwester ist Kelly`s Freundin, sein einziger wahrer Halt im Leben. Kelly fristet sein dasein bis zu dem Tag, als seine Freundin verschwindet. Wie hunderte anderer Frauen, die vergewaltigt und getötet wurden? Kelly macht sich auf die Suche. Doch längst ist er zur Zielscheibe geworden. Als Fremder sind er und seine dealender Freund die perfekten Täter. Brutal festgenommen und gefoltert scheinen die Beiden keine Chance zu haben. La Bestia, ein brutaler Polizist, will ihren Tod und den Fall abschließen. Nur Sevilla, ein Polizist, der ebenfalls seine Frau und Tochter verloren hat, glaubt an Kelly`s Unschuld. Doch zu spät, Kelly wird ins Koma geprügelt, sein Freund stirbt später in der Haftanstalt. Sevilla beginnt einen eigenen Rachefeldzug, er kommt der organisierten Bande auf die Spur, die für Entführung, Vergewaltigung und Mord zuständig ist. Aber wie soll er gegen einen korrupten Sumpf angehen, der von der Polizei gedeckt wird und von mächtigen Männern regiert wird? Sevilla zieht in seinen letzten Kampf...

Düster, realistisch und stellenweise sehr deprimierend wird Wahrheit mit Fiktion vermischt. Die Fälle der verschwundenen Frauen haben welötweit für Aufsehen gesorgt. Durch Drogenkriege in Vergessenheit geraten, erreicht der Roman zumindest, dass daran wieder erinnert wird. Allerdings läßt der Roman wenig Platz für sentimentale Hoffnungsschimmer. Zu verschworen scheinen die reichen Verbrecher zu sein, denen ein Menschenleben nichts bedeutet. Das Bild das hier gezeichnet wird, tötet so ziemlich den letzten Rest an idyllische Bilder, die mancher vielleicht noch vom Leben  in Mexiko hat. Das Buch fesselt, läßt aber auch etwas ratlose Leser zurück. Doch genau wie im richtigen Leben, kann es auch hier kein Happy-End geben. Die wenig halbwegs aufrichtigen Menschen führen einen aussichtlosen Kampf. Hawken ist eine klare, ungeschönte Momentaufnahme eines Landstrichs gelungen, der keine Hoffnung zu haben scheint.