Justicia, Justicia, Justicia

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dicketilla Avatar

Von

Kelly Courter, ein Boxer aus Texas, musste sein Land verlassen.
Seitdem boxte er als Weißer , eigentlich nur als deren Punchingball,
gegen Mexikaner, Geldgeber Ortíz’,
ein zwielichtiger Drogenboss und Mädchenhändler.
Keine Regeln , einfach drauf los, das spritzende Blut noch mehr anheizend,
der grölenden Meute zum Vergnügen.
Er dreißigjährig, aber sein Körper schien älter zu sein.
So wird er von den Mexikanern Frankenstein genannt,
wegen seines ständigem entstelltem Gesichts.
Sein Freund Estéban nimmt ihn oft mit auf seine Drogentouren,
wobei er sich als Dealer etwas Geld verdient.
Dessen Schwester Paloma hat Kellys Herz berührt, will aber noch keine feste Bindung.
Sie arbeitet bei Mujeres Sin Voces , einer Hilfsorganisation,
die sich mit dem Verschwinden der Frauen in Juarez beschäftigt.
Kelly wird oft von dem alten mexikanischen Polizisten Sevilla,
vom Drodendezernat, aufgesucht, der ihn um Mithilfe bittet,
die Hintermänner seines Freundes Estébans zu erkunden.
Sevilla weiß um Kellys Geheimnis, behält ihm ständig im Auge.
Als Kelly einen Kampf mit bloßen Fäusten  bei Ortiz’ ablehnt, ahnt er nicht,
was er sich dadurch einhandelt.
Er verfällt wieder dem Drogenrausch
und dass Palomas spurlos verschwindet  bekommt er nicht einmal mit.
Und als er endlich wieder clean, findet er sich
dem Captain Gracia, La Bestia genannt, hilflos ausgeliefert.

Es ist eine grausame Geschichte, in einem grausamen Teil Mexikos spielend.
Gewalt überall, und eine brutale, korrupte Polizei mittendrin.
Die Ärmsten in colonias lebend, Brutstätte der Gewalt, Täter und Opfer zugleich.
Gringos, die sich in Bordellen, illegalen Boxkämpfen und dem günstigen Drogenrausch hingeben.
Sam Hawken trägt durch seine bildhafte Schreibweise dazu bei, dass man abgestoßen aber gleichfalls
auch von dem Verfall des Boxers Kelly mitgerissen wird.
Auch die Person des alternden Polizisten Sevilla fand ich gut dargestellt.

Für mich eigentlich kein ausgesprochener Krimi, eher ein gut geschriebener, gesellschaftskritischer Roman,
denn leider sind die verschwundenen Frauen von Juarez keine Fiktion.

Und mit diesem Buch hat es sich der Autor zu Aufgabe gemacht,
dieses Thema in Erinnerung zu bringen, und  sich
über Amnesty International dafür zu engagieren.