Sam Hawken

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Sam Hawken: Die toten Frauen von Juárez

Kelly Courter ist ein heruntergekommener Boxer, der sich im mexikanischen Juárez seinen Alkohol und Drogen mit zweifelhaften Geschäften und Boxkämpfen verdient. Dann verschwindet seine Freundin Paloma eines Tages spurlos. Doch sie ist nur eine von vielen Frauen aus der Gegend, deren Leiche man eines Tages findet. Kelly gerät in die Mühlen der Polizei und damit beginnt ein Albtraum aus Gewalt und Erniedrigungen und es gibt nur wenige ehrliche Polizisten, die an den wahren Hintergründen interessiert sind.
Mir hat dieses Buch leider überhaupt nicht gefallen, denn ich muss sagen, denn ich habe mir von dem Buch mehr versprochen. Nimmt man den Titel zum Thema, dann hat der Autor leider das Thema verfehlt. Die Frauen, insbesondere Paloma rücken immer mehr an den Rand des Geschehens, stattdessen ergeht sich der Autor in einer seitenlangen Orgie aus Gewalt und Schilderungen von unterschiedlichsten brutalen Schilderungen. Und genauso wie man Paloma bereits nach wenigen Seiten aus den Augen verliert, so gerät auch Kelly an den Rand der Handlung. Stattdessen fokussiert sich Hawken immer mehr auf die Arbeit und Machenschaften der Polizei und erst am Ende des Buches schließt sich der Kreis zu Kelly wieder halbwegs. Natürlich ist es für das Buch wichtig, die Hintergründe zu beschreiben und das Leben im mexikanischen Grenzland getreu wiederzugeben, aber dazu hätte der Autor auch zu anderen stilistischen Mitteln greifen können. Zudem hält der sprachliche Stil leider auch nicht mit dem Thema mit. Die Sprache wirkt teilweise obzön, abwertend und hölzern und einige spanische Redewendungen und Begriffe bleiben für die jenigen, die die Sprache nicht beherrschen, leider unerklärt. So kann ich zu dem Buch nur sagen: Sam Hawken hat ein sehr wichtiges und erschreckendes Thema aufgegriffen, aber leider ist es ihm durch seine Art der Umsetzung nicht gelungen, dem Leser das Thema näner zu bringen.